Beweis-Bilder aus Franken: Wölfin tappt in Fotofalle - sie hat Junge gekriegt

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Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
BImA-Bundesforstbetrieb Reußenberg
Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
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Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
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BImA-Bundesforstbetrieb Reußenberg
Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
Wildflecken: Wölfe auf Truppenübungsplatz haben erneut Nachwuchs - Wildkamera liefert Beweis
BImA-Bundesforstbetrieb Reußenberg

In Franken hat es Wolfsnachwuchs gegeben. Den Nachweis liefert das Bild einer Fotofalle, das auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken im Kreis Bad Kissingen entstanden ist.

Die auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken (Landkreis Bad Kissingen) ansässigen Wölfe haben ein weiteres Mal Junge gekriegt. Auf dem Areal des über 7000 Hektar großen Bundeswehrgelände in der Hohen Rhön war erst im vergangenen Jahr Wolfsnachwuchs nachgewiesen worden. Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie ist auf dem militärischen Übungsplatz an der hessisch-bayerischen Landesgrenze seit 2021/2022 ein Wolfspaar sesshaft.

2022 wurden insgesamt sechs Welpen nachgewiesen, zwei dieser Jungtiere wurden gleichwohl bereits bei Verkehrsunfällen getötet. Am 12. Mai 2023 wurde auf dem Truppenübungsplatz laut Monitoring des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) eine "Wölfin mit erkennbarem Gesäuge" fotografiert. Als Gesäuge werden die aktiven Milchdrüsen eines weiblichen Wildtiers bezeichnet. Auf Bildern festgehaltene Gesäuge gelten in der Regel als Reproduktionsnachweis für ein entsprechendes Wolfsterritorium.

Truppenübungsplatz in Wildflecken: Wolf-Nachwuchs nachgewiesen

Jüngere Nachweise als die Aufnahme vom Mai liegen dem LfU laut eigenen Angaben nicht vor. Ob es sich um das gleiche Muttertier handelt, das im Jahr 2022 mit einem "erkennbaren Gesäuge" abgelichtet wurde, steht nicht hundertprozentig fest. "Generell lassen sich anhand von Aufnahmen Wolfsindividuen nur äußerst schwer und sehr selten voneinander unterscheiden", erklärt ein Sprecher der Landesbehörde auf Nachfrage von inFranken.de.

Vieles spricht laut Einschätzung des Experten gleichwohl dafür, dass die damals fotografierte Wölfin erneut Junge bekommen hat. "Aufgrund des territorialen Verhaltens standorttreuer Tiere kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei der abgebildeten Fähe um das standorttreue Tier handelt." Als Fähen werden in der Jägersprache die Weibchen kleiner Raubtierarten bezeichnet - etwa bei Marder und Fuchs, aber auch dem Wolf.

Laut Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt können in allen Regionen Bayerns jederzeit einzelne Wölfe unterwegs sein. Vor allem junge Rüden wandern demnach auf der Suche nach einem eigenen Territorium sehr weite Strecken von täglich 50 bis 70 Kilometern oder mehr. Standorttreue Tiere gibt es derzeit in neun bayerischen Regionen, wie aus einer Auflistung auf der Webseite des LfU hervorgeht.

Begegnung von Mensch und Wolf - Behörde gibt wichtige Hinweise

Weil Wölfe dem Menschen üblicherweise auswichen, meist noch bevor der Mensch den Wolf überhaupt wahrnehme, seien Begegnungen dennoch selten. "Ein Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht", heißt es vonseiten des Landesamts. Oft ziehe sich das Tier langsam und gelassen zurück. "Sollte es zu einer Begegnung kommen, gilt es grundsätzlich, Ruhe zu bewahren und Abstand zu halten, dem Tier nicht zu folgen und nicht eilig wegzulaufen", hält die Behörde fest. Folgende Regeln im Umgang mit Wildtieren sollten beachtet werden:

  • Hab Respekt vor dem Tier und folge ihm nicht.
  • Lauf nicht weg. Wenn du mehr Abstand möchtest, zieh dich langsam zurück.
  • Falls du einen Hund dabeihast, solltest du diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei dir behalten.
  • Wenn dir das Wildtier zu nahe erscheint, mach auf dich aufmerksam. Sprich laut, gestikuliere oder mach dich anderweitig deutlich bemerkbar.
  • Füttere niemals Wölfe oder andere Wildtiere - die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

Ausführliche Informationen über den Wolf gibt es auf der Internetseite des Bayerischen Landesamt für Umwelt. Mehr zu dem Thema: Paarungszeit der Wölfe beginnt - Was mache ich, wenn ich einem Wolf begegne? Weiter Nachrichten aus Bad Kissingen und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.