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Bauboom leicht rückläufig


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Montag, 26. Dezember 2016

Im Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen stehen die Verhandlungen mit zwei Firmen kurz vor dem Abschluss.
Am Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen wurden die Randbereixche für insgesamt 70 000 Euro begrünt.  Fotos: Stefan Geiger


Es war zwar ein unspektakuläres, aber sehr arbeitsreiches Jahr, auf das Bürgermeister Franz Kuhn (BBO), Gemeinderat und Verwaltung in der Jahresschlusssitzung zurückblicken konnten. "Mit kleinen Schritten gelang es, unsere Gemeinde lebens- und liebenswerter voranzubringen, ohne dabei den finanziellen Rahmen zu sprengen. In gemeinsamer Verantwortung haben wir uns den Herausforderungen gestellt und das Wohl unserer Bürger an erster Stelle gesetzt", erklärte Franz Kuhn.
"Die Sorgen der Weltpolitik erleben wir vor Ort, da in einer Gemeinschaftsunterkunft in Ebenhausen derzeit 52 Asylsuchende und in Oerlenbach acht unbegleitete Jugendliche leben. Ein Helferkreis nimmt sich seit Jahren dieser Menschen an, um ihnen und vor allem den Kindern das Eingliedern zu erleichtern", lobte Kuhn den Einsatz und das Verständnis der einheimischen Bürger.


Neue Bauplätze in Ebenhausen

Die Bautätigkeit war mit insgesamt 14 Genehmigungsverfahren, darunter vier Wohnungsneubauten, leicht rückläufig. Geschaffen wurde in Ebenhausen eine neue Bauzone westlich der ehemaligen Ziegelei. "Die Erschließung verzögerte sich, da das Wasserwirtschaftsamt zur Abwasserbeseitigung statt des geplanten Trenn- ein Mischsystem forderte", erklärte Franz Kuhn.
Inzwischen lägen alle Versorgungsleitungen. Das Gebiet ist an die Bahnhofstraße angebunden. Aktuell werden die Rabatten gesetzt, ehe Straße, Gehweg und Vermessung die Erschließung abrunden. "Im zeitigen Frühjahr können Bauwillige die Grundstücke erwerben", prognostizierte der Bürgermeister.
Voran gehe es auch im Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen an der Ausfahrt von der A 71, sagte Franz Kuhn. "Nach Metallbau Zitzmann und einer Tankstelle stehen Verhandlungen mit zwei weiteren Firmen kurz vor dem Abschluss. Weitere Gespräche beziehungsweise Anfragen gibt es, konkrete Schritte fehlen noch." In Anpflanzungen und Randeingrünung in dem Gewerbepark in unmittelbarer Nähe zur Autobahn seien rund 70 000 investiert worden.


Discount- und Drogeriemarkt

Im Gewerbegebiet "Am Kreisel" in Oerlenbach plane ein Investor einen Discount- und Drogeriemarkt, wobei für den Sektor Drogerie noch ein Betreiber fehle.
Am Netz sind inzwischen die drei Windkraftanlagen nördlich der "Schwarzen Pfütze". Die Energieallianz Bayern möchte noch zwei Windräder südlich, auf Eltingshäuser Gemarkung, errichten. Zuvor aber müssten naturschutzrechtliche Bedenken ausgeräumt werden, ehe ein bebauungsplan zu erstellen wäre, erklärte Franz Kuhn.
Im vordringlichen Bedarf blieb - so Kuhn weiter - die Bundesstraße 286 neu. Der Landkreis Bad Kissingen plane derzeit weiter und werde das Planfeststellungsverfahren durchführen, ehe das Projekt dann an das Staatliche Bauamt Schweinfurt übergehen soll.


Feldkreuz wird versetzt

"Wann - zeitnah? Da halte ich mich lieber zurück, auch wenn wir laufend auf die Realisierung drängen", fügte der Bürgermeister hinzu.
Sicher sei dagegen, dass der Abschnitt der bisherigen B 286 von der Bahnbrücke Oerlenbach bis zur B 19 saniert wird, und zwar auf der bestehenden Trasse. Die Kuppe werde abgeflacht, der Fahrbahnaufbau erneuert, die Straße durchgängig auf 6,50 Meter verbreitert und das denkmalgeschützte Feldkreuz versetzt. Außerdem werde im Talbereich ein Regenrückhaltebecken geschaffen.
Vorangekommen sei die Breitbanderschließung. Fast im gesamten Gemeindegebiet können über den Versorger TKN 100 Mbit/s genutzt werden. Waldsiedlung, Schwarze Pfütze, Bahnhof Rottershausen und Gewerbegebiet Eltingshausen erhalten in Kürze über die Telekom vergleichbare Netzgeschwindigkeiten bei Gesamtkosten von 340 000 Euro, von denen der Freistaat Bayern 80 Prozent trägt. Bei der Gemeinde verblieben 70 000 Euro.
"Die Stromtrasse Südlink könnte Sorgen bringen, wenn diese entlang der A 71 kommt und an der Einmündung der B 286 in die B 19 nach Westen in Richtung Ramsthal abzweigen würde. Wir haben unsere Bedenken trotz Erdverkabelung verdeutlicht", stellte Kuhn heraus.


Neuer Schloss-Eigentümer

Zum Teil neun, komplett sieben Jahre lang, gehörte das Schloss in Ebenhausen der Gemeinde Oerlenbach. "Jetzt hat das geschichtsträchtige Gebäude einen neuen Eigentümer, der aktuell einen Bauantrag erarbeitet und Zuschussmöglichkeiten eruiert, gefunden. Er plant Wohnnutzung mit 16 Einheiten, die sukzessive umgesetzt werden sollen", gab sich Kuhn recht zuversichtlich und ergänzte, dass das gemeindliche Förderprogramm für Sanierung alter Bausubstanz auch im Jahr 2016 von den Bürgern genutzt wurde. Insgesamt rund 11 000 Euro seien abgerufen worden.