"Qualvolle Tage bis zum Todeskampf": Tierschützer nach Häufung von Fällen mit eindringlichem Appell

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Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Die Wildtierhilfe Bad Kissingen richtet einen Appell an Finder.
Bad Kissingen: Initiative richtet Appell an Finder von Wildtieren - "kommen in katastrophalen Zuständen an"
Wildtierhilfe Bad Kissingen

Die Wildtierhilfe Bad Kissingen hat sich mit emotionalen Worten an die Öffentlichkeit gewandt. Demnach kommen Fundtiere zuletzt zunehmend in "katastrophalen Zuständen" bei der Einrichtung an.

  • Bad Kissingen: Wildtierhilfe wendet sich mit wichtigem Hinweis zu Wort
  • "Brauchen Platz": Darauf musst du bei einem Fund achten
  • Initiative kümmert sich um Babys von Eichhörnchen, Hasen, Vögeln & Co.
  • Deutlicher Anstieg: Einrichtung nahm 650 Tiere vergangenes Jahr auf

"Wenn Wildtiere in Not geraten, möchten Finder alles richtig machen, um dem Tier die nötige Hilfe zukommen zu lassen. Leider hat man dabei auch immer wieder Fälle, in denen das Ego über der Vernunft steht, das Tier 'so niedlich' ist und man das doch 'mit bisschen Milch' schon hinbekommt. Gut gemeint ist aber oft nicht gut gemacht", erklärt die Wildhilfe Bad Kissingen. In letzter Zeit hätten sich die Fälle gehäuft, bei denen gefundene Wildtiere "in katastrophalen Zuständen" bei der Initiative ankamen, berichtet die ehrenamtliche Leiterin Luisa Ruppert. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt sie, welche Fehler viele Finder von Wildtieren machen. 

Wildtierhilfe Bad Kissingen schildert traurige Tierschicksale: "Kommen in katastrophalen Zuständen an"

"Bitte kontaktiert direkt eine Station, egal wie süß das Fundtier sein mag, es ist und bleibt ein Wildtier!", so die Wildtierhilfe. Ruppert habe bereits häufiger - vor allem bei Eichhörnchen- oder Hasenbabys - beobachtet, dass Finder diese entweder gar nicht oder erst nach Tagen melden. Kürzlich habe sich ein trauriger Vorfall ereignet, bei dem die Finder ein Eichhörnchenbaby erst nach fünf Tagen bei der Wildtierhilfe abgegeben haben. Das Tier habe die falsche Katzenaufzuchtmilch bekommen, ihm habe nicht mehr geholfen werden können.

Die "Royal-Canin"-Katzen- oder Hundeaufzuchtmilch eigne sich für alle Wildtiere. Aufzuchtmilch anderer Marken könne im schlimmsten Fall Blähungen, Darmentzündungen, Mangelerscheinungen, Darmverschluss und vieles mehr auslösen: "Das führt dann zum Versterben der Tiere." Tiere, die falsch "aufgepäppelt" werden, erleiden häufig "qualvolle Tage bis zum Todeskampf", so die Wildtierhilfe.

"Falsche Umgebungstemperaturen, falsche Fütterungsmethoden (falsche Aufzuchtmilch/falsches Mischungsverhältnis/falsche Temperatur/falsches Fütterungsintervall), falsche Unterbringung und falsche Medikamente" können allesamt zum Tod der hilfsbedürftigen Wildtiere führen, erklärt die Initiative. Wildtierkinder müssten rund um die Uhr versorgt werden, auch nachts. Wildvogelküken seien beispielsweise darauf angewiesen, alle 20 bis 60 Minuten von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gefüttert zu werden. "Sie brauchen Platz, Artgenossen und medizinische Versorgung, um ihnen am Ende ihre zweite Chance in der Wildbahn ermöglichen zu können."

Etwa 1000 Tiere im vergangenen Jahr: "Als Finder legt man den Grundstein für die Rettung"

Es seien nicht wenige Tiere, die Hilfe benötigen: Während der Hauptsaison zwischen April und September habe die Initiative im vergangenen Jahr 650 Tiere aufgenommen und mindestens zehn Anrufe am Tag entgegengenommen, erzählt Ruppert. Mit Greifvögeln und weiteren Tieren, für die die nötige Qualifikation zur Behandlung nicht vorhanden gewesen sei, wären es sogar um die 1000 Tiere gewesen. Diese Tiere hätten allerdings weitervermittelt werden können. 

Baumfällarbeiten, Mähroboter oder der Straßenverkehr im Allgemeinen seien nur einige Gründe, weshalb Wildtiere verletzt würden, so die Initiatorin. Es sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2021 festzustellen: "Da waren es um die 100 Tiere", so Ruppert. Sie habe jahrelang Tauben "aufgepäppelt", bis im Jahr 2020 dann auch die Wildtiere hinzugekommen seien. Nun plane sie einen Ausbau ihrer Wildtierstation. Auch eine Webseite sei in Planung. 

Wer ein Wildtier im Kreis Bad Kissingen findet, das Hilfe braucht, könne sich unter der Telefonnummer 0971 69889623 bei der Wildtierhilfe Bad Kissingen melden. Diese übernimmt das Tier entweder oder vermittelt es weiter. Allerdings könne die Initiative nicht umherfahren, um die Tiere zu sichern: "Das schaffen wir nicht", so Ruppert. Die Pflegetiere bräuchten rund um die Uhr Betreuung. Allerdings könne die Wildtierhilfe telefonisch Tipps für die Erstversorgung bei Notfällen geben: "Als Finder legt man den Grundstein für die Rettung und somit für die zweite Chance für das Fundtier, diese sollte nicht leichtsinnig und auf Kosten des Tieres aufs Spiel gesetzt werden."

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