Der Bauausschuss fürchtet eine steigende Verkehrsbelastung in Arnshausen und Reiterswiesen. Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) drängt stattdessen auf einen Neubau der B286.
Die Stadt erhebt Einwände gegen den Bau der Ortsumgehung Eltingshausen. Das hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Dass die Stadt als einer von vielen Trägern öffentlicher Belange gehört wird, ist Teil des regulären Planfeststellungsverfahrens.
"Natürlich gönne ich den Eltingshäusern, dass sie ihre Ortsumgehung kriegen", sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Aber das dürfe nicht zu Lasten der Bad
Kissinger Stadtteile Arnshausen und Reiterswiesen gehen. Blankenburg sowie auch fraktionsübergreifend mehrere Stadträte befürchten, dass durch die Ortsumgehung der Schwerlastverkehr in beiden Stadtteilen zunimmt. Richard Fix (Grüne) widersprach: Er glaube nicht, dass der Verkehr durch die Umgehung zunehme. Beim Neubau der A71 habe es ähnliche Befürchtungen gegeben, die ebenfalls nicht eingetreten seien.
Blankenburg knüpfte die Einwände der
Stadt an eine Bedingung: "Bevor die Ortsumgehung gebaut wird, muss unverrückbar feststehen, dass die B286 neu gebaut wird." Die Frage nach der Anbindung an die A71 müsse als Ganzes gelöst werden. Sowohl Eltingshausen als auch Reiterswiesen und Arnshausen seien zu entlasten. Blankenburg forderte in Bezug auf den Neubau der B286 vertragliche Zusagen vom Bund. Bekäme man diese, wären die Einwände der Stadt gegen die Ortsumgehung hinfällig.
Der Landkreis plant die Ortsumgehung so, dass sie auf der Trasse einer künftigen B286 neu liegt. Außerdem ist sie so vorgesehen, dass sie später zur Bundesstraße ausgebaut werden kann. Blankenburg will eine große anstelle einer Teillösung.
Der Vorschlag fand Zuspruch: "Wir sind alle für die Ortsumgehung.
Aber ich denke, wir sollten diese Bedingungen stellen", kommentierte Alexander Koller (DBK). "Ich finde es wichtig, diese Einwände zu erheben", schloss sich Bernd Czelustek (SPD) an. Andere Stadträte forderten ein positives Signal. "Es ist wichtig, dass jetzt überhaupt etwas passiert", sagte etwa Gudrun Heil-Franke (CSU). Der Ausschuss stimmte mit acht zu drei Stimmen zu.
Zuvor hatte sich Blankenburg in Berlin mit dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, MdB Martin Burkert (SPD) sowie mit MdB Sabine Dittmar (SPD) getroffen. Inhalt der Besprechung war die Neuplanung der B286.
Blankenburg betonte die Dringlichkeit des Neubaus. Für die gesamte Region um Bad Kissingen sei eine neue Streckenführung eine grundlegende Notwendigkeit.
Die Realisierung ist seit Jahrzehnten angekündigt, wurde aber immer wieder verschoben. Der Bund müsse sein versprechen einlösen. Die Beteiligten waren sich einig, dass es gute Chancen gebe, die Maßnahme bei der Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans in den "Vordringlichen Bedarf Plus" einzustellen.