Um das Sitzungsgeld, die Vertretungsregelung und die Besetzung diverser Ausschüsse ging es in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates Wildflecken
Erneut trafen sich die Wildfleckener Marktgemeinderäte zu ihrer Sitzung im Sportheim und nicht im Rathaus, um den aktuell gebotenen Mindestabstand einzuhalten. Eine recht umfangreiche Tagesordnung hatten die Kommunalpolitiker zu bewältigen. Unter anderem ging es dabei um die neue Geschäftsordnung des Marktgemeinderates.
16 ehrenamtliche Mitglieder hat der neue Wildfleckener Gemeinderat. Allerdings wird sich diese Zahl in der nächsten Wahlperiode auf 14 reduzieren, denn die Bevölkerungsentwicklung in Wildflecken ist rückläufig. "Es wird wohl der letzte Gemeinderat in Wildflecken sein, der 16 Mitglieder besitzt plus einen berufsmäßigen Bürgermeister", sagte Rathauschef Gerd Kleinhenz (PWW).
Eine größere Diskussion ergab sich hinsichtlich des Sitzungsgeldes für die Gemeinderatsmitglieder. Bislang erhielten die Wildfleckener Kommunalpolitiker zehn Euro pauschal pro Sitzung. Christoph Schmitt (PWW) schlug vor, diese Pauschale auf 15 Euro zu erhöhen. Holger Trump (CSU/PWG/OWII) warnte davor, dass eine Erhöhung des Sitzungsgeldes nach außen hin ein schlechtes Signal wäre. Gerade mit Hinblick auf die finanzielle Lage der Kommune. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Illek (CSU/PWG/OWII) pflichtete dem bei und plädierte dafür, bei den zehn Euro Sitzungsgeld zu bleiben.
Dritter Bürgermeister Herbert Nowak (CSU/PWG/OWII) machte deutlich, dass sich die finanzielle Situation der Gemeinde in den kommenden sechs Jahren wohl kaum verbessern werde. Dennoch hält Nowak zumindest eine moderate Anpassung für durchaus denkbar, auch als Zeichen der Anerkennung für die Bereitschaft der Kommunalpolitiker, einen großen Teil ihrer Freizeit zu opfern. Nowak sprach sich dafür aus, die Fahrtkostenpauschale fallen zu lassen und stattdessen 15 Euro pro Sitzung zu zahlen.
Bürgermeister Gerd Kleinhenz sah sich in dieser Frage hin und her gerissen, will aber die Leistung der Gemeinderäte auch in angemessener Weise würdigen. "Das ist sicherlich kein ganz einfaches Amt", erklärte Kleinhenz. Und im Vergleich zu anderen Kommunen falle die Entschädigung in Wildflecken seit Jahren sehr gering aus. Letztlich fiel die Entscheidung nach intensiver Debatte so aus: Die Räte erhalten künftig pro Sitzung pauschal 15 Euro, bekommen aber keine Fahrtkosten mehr erstattet. Diese Variante fand eine knappe Mehrheit im Gremium.
Festgelegt wurde in der jüngsten Sitzung auch, wer die drei Bürgermeister vertreten soll, falls alle drei gleichzeitig ausfallen sollten. Bestimmt wurden hierfür Christoph Schmitt (PWW), Oliver Masso (CSU/PWG/OWII) und Lea Neisser (PWW). Diese drei Marktgemeinderäte hatten in ihren jeweiligen Ortsteilen die meisten Stimmen nach den Bürgermeistern Kleinhenz, Illek und Nowak erzielt. Die bisherige Regelung, dass der an Jahren älteste Gemeinderat die Geschäfte des Bürgermeisters übernimmt, falls auch die beiden Stellvertreter ausfallen sollten, findet vorerst keine Anwendung mehr.
Der Rechnungsprüfungsausschuss wird künftig aus folgenden Mitgliedern bestehen: Peter Nietsch (CSU/PWG/OWII) als Vorsitzender, Klaus Rest (PWW) und Christoph Schmitt (PWW). Neue Stellvertreter sind Holger Trump (CSU/PWG/OWII), Bernd Kirchner (PWW) und Walter Rüttiger (PWW).Zum Seniorenbeauftragten wurde Wolfgang Illek einstimmig gewählt. "Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Gemeinderat und dem neuen Seniorenbeirat", so Illek.