Und die Gäste sangen mit
Autor: Regina Rinke
Bad Brückenau, Mittwoch, 27. Dezember 2017
Das Projekt um den aufgestockten Gesangverein 1948 Wildflecken funktionierte beim Weihnachtskonzert
Mit dem Lied "Guten Abend, schön Abend, es weihnachtet schon" eröffnete der Gesangverein 1948 Wildflecken kurz vor Weihnachten ein Konzert im König-Ludwig-Saal des Bayerischen Staatsbades Brückenau. Dieser Auftritt forderte von dem Chor eine dreimonatige Vorbereitungszeit.
Der Vorstand hatte in einem Presseaufruf für dieses "Projekt" um Männer und Frauen geworben, die nur für dieses Event bereit wären, die kleine Schar der Wildfleckner Chormitglieder zu verstärken. Zur großen Freude des Chors glückte dieses Experiment. Es kamen zwei Sänger aus dem Chor "Sänger der Schwarzen Berge", Oberbach, zur Verstärkung und drei junge Frauen aus Wildflecken. Erarbeitet wurden schließlich elf alt bekannte Lieder wie "Leise rieselt der Schnee", das sehr getragen und pointiert vorgetragen wurde, sowie die alte Volksweise "Es ist für uns eine Zeit angekommen...", aber auch moderne Chorsätze wie bei "Denn es ist Weihnachtszeit" und "Der kleine Trommeljunge". Beide kamen erst Mitte des 20. Jahrhunderts aus Amerika nach Europa.
Das bestens bekannte Kurorchester aus dem Staatsbad, bestehend aus vier Profi-Musikern, bereicherte das umfangreiche Programm mit bekannten Weisen, die zum Mitsummen anregten. Unterbrochen wurden die musikalischen Beiträge durch drei Kurzgeschichten, vorgelesen von der Chorleiterin Regina Rinke. Dabei ergab sich ein "passender" Zufall. Der Geschichte von der Rose, die über den Dichter Rainer Maria Rilke belegt ist, folgte, zart und innig vorgetragen vom Orchester, das Lied "Die Rose", welches Bette Midler bekannt gemacht hatte.
Das Ambiente des wunderschönen Kursaales ließ den kleinen Chor zu einer harmonischen und beeindruckenden Gemeinschaft werden. Die Mitglieder folgten den Anweisungen der Dirigentin und zeigten, was sie gemeinsam in drei Monaten erarbeitet hatten. Umso enttäuschter waren sie über den Besuch von lediglich 38 Zuhörern, die vielleicht die Enttäuschung spürten und deshalb am Schluss nach dem einfühlsam dargebotenen "Luleise", ein wunderschönes Lied aus unserem Nachbarland Polen, umso kräftiger applaudierten.