Südlink ist Thema in Berlin

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Direkter Kontakt zur Bundespolitik: Kreisrat Walter Gutmann (hinten) spricht sich bei einer Gruppendiskussion im Deutschen Bundestag mit der Abgeordneten Dorothee Bär gegen die Planungen für den Bau der Stromtrasse Südlink aus. Foto: Ulrike Müller
Direkter Kontakt zur Bundespolitik: Kreisrat Walter Gutmann (hinten) spricht sich bei einer Gruppendiskussion im Deutschen Bundestag mit der Abgeordneten Dorothee Bär gegen die Planungen für den Bau der Stromtrasse Südlink aus. Foto: Ulrike Müller
Dorothee Bär im Gespräch mit dem Freundeskreis für das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau. Foto: Ulrike Müller
Dorothee Bär im Gespräch mit dem Freundeskreis. Foto: Ulrike Müller
Dorothee Bär im Gespräch mit dem Freundeskreis für das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau. Foto: Ulrike Müller
 
Dorothee Bär im Gespräch mit dem Freundeskreis. Foto: Ulrike Müller
Dorothee Bär im Gespräch mit dem Freundeskreis. Foto: Ulrike Müller
 

Während seiner Reise in die Hauptstadt stattete der Freundeskreis für das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär einen Besuch ab. Wichtigstes Anliegen war die Stromtrasse Südlink.

Sie kommt spät, aber sie kommt. Als Dorothee Bär (CSU), Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bad Kissingen und Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, von ihrer Ausschusssitzung zur Gruppendiskussion dazustößt, haben die Mitglieder des Freundeskreises für das Bayerische Kammerorchester ihren Mitarbeiter Paul-Bernhard Wagner schon längst in eine handfeste Diskussion über die geplante Gleichstromtrasse Südlink verwickelt.

"Ich bin erschüttert darüber, dass die Bürger nicht schon viel eher in die Planungen mit einbezogen wurden", bringt Klaus Korkowsky aus Riedenberg vor. Die Entwicklung erneuerbarer Energien sei in Bayern viel schnell vorangeschritten als vorhergesagt. Kreisrat Walter Gutmann (CSU) aus Wildflecken springt Korkowsky bei. "Es tut sich extrem viel. So viel, dass uns der Glaube fehlt, Südlink sei nötig." Vielmehr müsse nach Speichermöglichkeiten gesucht werden, "weil wir Strom haben müssen, auch wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht."

"Ich denke, dass das Thema in Berlin angekommen ist, und es wird auch diskutiert", antwortet Bär, die sich in ihrem schwarzen Kostüm kurzerhand auf einen Tisch gesetzt hat. Dann spricht die Abgeordnete Widersprüche in der Berichterstattung an. "Die Informationspolitik ist eine Katastrophe." "Wir wollen die Trasse überhaupt nicht", stellt Gutmann klar. "Die Antwort kann nicht sein, diese Leitung zu bauen. Sie muss verhindert werden!"

Und dann geht es um Horst Seehofer. Kritiker werfen dem bayerischen Ministerpräsidenten eine Blockadehaltung bei der Energiewende vor. Aktuell läuft im Freistaat ein Energiedialog mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgerinitiativen. Von Kritik allerdings ist in der Diskussion nichts zu spüren. "Je mehr Fragen er stellt, desto weniger werden ihm beantwortet", positioniert sich Bär auf einer Linie mit Seehofer. "Da ist sein Veto völlig richtig."

Andreas Domsch aus Bad Brückenau lenkt schließlich das Gespräch auf ein anderes Thema. Er spricht die Arbeit der Stasi-Unterlagen-Behörde an. Eindringlich setzt er sich dafür ein, dass für die Digitalisierung des Archivs die nötigen Gelder bereitgestellt werden. "Solange die Betroffenen leben oder die Nachkommen nicht wissen, was passiert ist", sei die Aufklärung der DDR-Vergangenheit wichtig. Das koste eben Geld.

Das Wort mit vier Buchstaben

Da muss Dorothee Bär passen. Die einzelnen Posten im Haushalt der Bundesregierung seien ihr nicht bekannt. Sie nutzt das Thema aber, um eine aktuelle politische Entwicklung zu kommentieren: "Das macht einen schon fassungslos, dass in Thüringen 25 Jahre nach der Wende eine Regierung an die Macht kommt, die..." Sie bringt den Satz nicht zu Ende. Am 5. Dezember wurde Bodo Ramelow als erster Ministerpräsident der Partei Die Linke vereidigt.

Und dann fällt das Wort mit den vier Buchstaben. Maut. Wieder ist es Walter Gutmann, der nachhakt. Offiziell möchte sich Bär zu den laufenden Verhandlungen nicht äußern. Das überlässt sie lieber ihrem Chef, Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).

In vertrauter, fast verschwörerischer Runde jedoch tauschen sich die Gäste aus Franken mit der Staatssekretärin über das umstrittene Prestigeprojekt der CSU aus. "Was passiert, wenn der Europäische Gerichthof die Maut ablehnt?", fragt Klaus Buckel aus Würzburg. "Hat man sich über dieses Szenario Gedanken gemacht?"
Ja, das habe man, antwortet Dorothee Bär und sie ist sich so sicher, dass sie prompt mit Klaus Buckel um eine Kiste Wein wettet.