Ansatzweise versteht der 46-jährige auch etwas von dem, was hinter dem Betrieb der Sinnflut steckt. Jahrelang hat er in mehreren Ingenieurbüros gebäudetechnische Anlagen geplant, unter anderem im Büro Helfrich Ingenieure Main-Rhön in Bad Kissingen. Erst dann ging er in die Energiebranche.
Seinen Führungsstil beschreibt Torsten Zwingmann übrigens mit dem Motto "Fair verantwortlich führen". "Ich bin eher für das Miteinander, will mit den Mitarbeitern sprechen, es hinterfragen, wenn Fehler passieren."
Für seine Mitarbeiter steht die Tür immer offen, sagt der 46-Jährige. Sie könnten immer kommen, wenn sie Fragen hätten. "Damit bin ich jahrelang erfolgreich gefahren." Innerhalb der Stadtwerke hat der Chef großen Zusammenhalt festgestellt. Die meisten würden sich seit Jahren kennen.
Eine tarifliche Auseinandersetzung und Demonstrationen der Mitarbeiter, wie sie im Herbst 2018 stattfanden, erwartet Zwingmann nicht. "Das Thema ist nicht akut." Es gebe ein vereinheitlichtes Tarifwerk, mit dem man arbeiten könne.
Als weitere große Aufgabe nennt der neue Geschäftsführer den Anschluss von Riedenberg an das Bad Brückenauer Abwasser-Kanalnetz - so das die Riedenberger Gemeinderäte wollen. Wie sein Vorgänger Garhamer will Zwingmann dafür werben; mit Bürgermeister Roland Römmelt hat er bereits gesprochen.
Aber auch im eigenen Wassernetz der Stadtwerke stehen Sanierungen an. Garhamer hat sie angestoßen; Zwingmann führt sie fort. In Sachen ökologische Stromerzeugung besitzen die Stadtwerke Beteiligungen an Windkraft- und Fotovoltaikanlagen, aber auch eigene Blockheizkraftwerken. "Ich will schauen, wenn es sinnvoll ist, dort weiter zu investieren."
Die Stadtwerke verfügen über eine relativ stabile Zahl an Kunden. Zwingmann will sie halten und noch mehr dazugewinnen. Dazu soll auch die im vergangenen Jahr erfolgreiche Christbaumaktion wiederholt werden. In Kürze geht die aufgefrischte Internetseite der Stadtwerke online.
Werdegang:
Nach Abitur am Staatlichen Gymnasium in Heiligenstadt und Elektrotechnik-Studium an der Uni Kassel stieg Torsten Zwingmann 2004 beim Ingenieurbüro Grüning + Groß im nordhessischen Vellmar als Planungsingenieur unter anderem für Stark- und Schwachstromanlagen in den Beruf ein.
Nach zwei Jahren wechselte er zu Helfrich Ingenieure Main-Rhön nach Bad Kissingen, wo er ähnliche Aufgaben (auch Projektleitung, Ausschreibung und Bauleitung) erledigte. Zum Jahreswechsel 2007/08 zog es ihn zur NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH nach Frankfurt/Main, wo er zunächst als Vertriebsspezialist für Netzanschlüsse von Stromkunden und später als Teamleiter Sonderanschlüsse/Sondermaßnahmen im Stromnetz arbeitete.
Nach fünfeinhalb Jahren wechselte Zwingmann im Juli 2013 zum Stromversorger ÜWAG Netz GmbH in Fulda, der sich seit Oktober 2013 OsthessenNetz GmbH nennt. Torsten Zwingmann engagiert sich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz seiner Wohngemeinde. Er wandert gern und fährt Mountainbike.