Schondra: Eine Torte in sieben Minuten

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Familientradition: Seit fast 50 Jahren steht Ferdinand Vogler in der Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Familientradition: Seit fast 50 Jahren steht Ferdinand Vogler in der Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Schokoplättchen um Schokoplättchen: Ferdinand Vogler dekoriert eine seiner Schokoladentorten. Foto: Ulrike Müller
Schokoplättchen um Schokoplättchen: Ferdinand Vogler dekoriert eine seiner Schokoladentorten. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Bäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Bäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Neben Torten für den laufenden Cafébetrieb liefert die Bäckerei auch Sonderanfertigungen. Foto: Ulrike Müller
Neben Torten für den laufenden Cafébetrieb liefert die Bäckerei auch Sonderanfertigungen. Foto: Ulrike Müller
 
Bäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Bäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
IBäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
IBäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
IBäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
IBäckermeister Ferdinand Vogler im Einsatz in seiner Backstube in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
Impressionen aus der Backstube der Bäckerei Vogler in Schondra. Foto: Ulrike Müller
 
Und fertig! Foto: Ulrike Müller
Und fertig! Foto: Ulrike Müller
 

Es gibt nur noch wenige Bäckereien auf dem Land, die sich dem Konkurrenzdruck der Großbäckereien und Supermarkt-Backzeilen stellen. Die Bäckerei Vogler in Schondra ist eine davon. Sie punktet vor allem durch ihre Torten...

Ferdinand Vogler greift zum Spritzbeutel. Elf Sekunden braucht er, um 16 kleine Sahnehäubchen auf die Torte zu setzen. "Nach annähernd 50 Jahren sollte man das können", sagt Vogler. Er lacht. In seiner Backstube in Schondra ist es kühl. Zumindest unten, wo die Torten entstehen. Sahnespritzer kleben an den Fliesen, auf dem Boden stehen große Säcke mit Mehl und Haselnuss Füllmasse. "Jetzt kommt da noch eine Rose drauf. Fertig."

Die Bäckerei Vogler gibt es schon seit ungefähr 1900. Karl Vogler hat sie gegründet. Heute steht sein Enkel in der Backstube. "Ich habe das Geschäft 1975 von meinem Vater Oswald Vogler übernommen", erzählt der Bäckermeister. Zwei Verkaufsstellen gibt es, eine in Schondra in der Mettermichstraße und eine in Bad Brückenau. Das Café Vogler in der Ernst-Putz-Straße ist für seine Torten bekannt.

Handarbeit vom Bäckermeister

Mit seinen knöchernen Händen greift Vogler in die Tiramisu-Creme. Er nimmt eine Hand voll, verteilt die Masse auf den Böden, die schon fertig geschnitten bereit liegen. Auf die Frage, ob er tatsächlich all diese Torten selbst macht, antwortet Vogler mit einem einfachen "Ja". Dabei ist er kein Konditor. "Alles, was zu lernen war, habe ich bei meinem Vater gelernt." Und bei der Mutter. Früher, so erzählt der 63-Jährige, wenn Kommunion im Ort gefeiert wurde, habe die Familie 120 bis 150 Torten an einem einzigen Tag gemacht. "Heute ist es zum Glück nicht mehr so viel."

Nachwuchssorgen

Vogler wischt die Hände an seiner Schürze ab. Die Arbeit, die er macht und von der er sagt, dass sie sein Leben ist, ist hart. Kurz nach Mitternacht fängt er an. Zur Zeit ist er allein in der Backstube. Kinder, die das Geschäft übernehmen könnten, gibt es nicht. "Ich habe noch einen Neffen, vielleicht macht der weiter", sagt Vogler. Und nach einer Weile: "Schön wär's ja..."

Jeden Abend macht Vogler die Kasse. Dann sitzt er in Bad Brückenau in seinem Café und gönnt sich ein Stück Torte. "Die richtig klassische Konditorei mit Café gibt's nur noch selten. In großen Städten vielleicht", sagt Vogler. Deshalb empfindet er die Bäckereifilialen, die überall aus dem Boden wachsen, nicht so sehr als Konkurrenz. Die Preise, die ausgesprochen günstig sind, wird er dennoch bald anheben. Das hat auch mit dem neuen Haus Waldenfels zu tun.

Neuer Impuls durch Haus Waldenfels?

"Die Baustelle habe ich gespürt", sagt Vogler über die Bauarbeiten direkt vor seiner Haustür, die nun schon im zweiten Jahr für Unruhe sorgen. Durch die großen Fenster kann man beobachten, wie es voran geht. Manch ein Brückenauer mag das. Andere wiederum stört der Baubetrieb. Im März 2016 soll das Seniorenheim eröffnet werden. Ein Anlass für einen Neugestaltung des Cafés?

"Vielleicht", sagt Vogler vage. Er schiebe das schon eine Weile vor sich her. Seit dem Jahr 1979 hat er die Räume im Obergeschoss des Frankfurter Hofes gepachtet. Manchmal wirkt er müde, der Einzelkämpfer in der Backstube, der so schöne Torten macht. "Urlaubsreif", nennt Vogler das. Zwei Wochen im Jahr fährt er fort.

Ferdinand Vogler öffnet den Kühlschrank und schiebt eine Torte, die letzte für heute, hinein. Dann steigt er die Stufen hinauf und macht erst mal Frühstück. Um 11.30 Uhr.