Der "Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön" darf sich bis 2018 "Qualitätsnaturpark" nennen. Jetzt wird eine Erweiterung angestrebt.
Der "Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön" hat an dem Bewertungsverfahren "Qualitätsoffensive Naturparke" des Verbandes Deutscher Naturparke teilgenommen und darf nun die Auszeichnung "Qualitätsnaturpark" tragen. Die Auszeichnung ist bis zum 30. September 2018 gültig. Wie Geschäftsführer Klaus Spitz erläuterte, war nicht nur ein umfangreicher Fragenkatalog abzuarbeiten, sondern auch ein Scout des Verbandes kam nach Oberelsbach, um die Arbeit des Naturparks vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Dieser führte verschiedene Gespräche, unter anderem mit dem Geschäftsführer und Mitarbeitern, mit Landrat Thomas Habermann sowie Bürgermeisterin Birgit Erb. Insgesamt sei dem "Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön" ein "sehr guter Gesamteindruck" bestätigt worden.
Überarbeitung des Rahmenkonzeptes Eine Empfehlung wurde ausgesprochen: Der Naturparkplan sollte als Planungsgrundlage überarbeitet werden. Wie Spitzl ausführte, stehe im Zuge der Erweiterung des Biosphärenreservats Bayerische Rhön die Überarbeitung des Rahmenkonzeptes an. "Da die Gebietskulisse des Biosphärenreservats mit dem Naturpark nahezu identisch ist, macht es keinen Sinn, zwei Konzepte zu erstellen." Die Kooperation innerhalb des Management-Zentrums in Oberelsbach sei beim Qualitätscheck besonders positiv aufgenommen werden. "Wir sind in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt, es gibt kaum Verbesserungspotenzial", sagte Spitzl .
Dank und Glückwünsche gab es von Landrat Thomas Habermann. "So eine Auszeichnung, muss auch erst erarbeitet werden." Die Präsentation des Naturparks gegenüber dem Scout sei Klaus Spitzl hervorragend gelungen. Bertram Eidel von der Regierung von Unterfranken nutzte die Jahresversammlung des Vereins "Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön", um auf die geplante Erweiterung des bayerischen Teils des Biosphärenreservats Rhön und die Ausweisung von Kernzonenflächen einzugehen. Die Erweiterung sei nur möglich, weil es gelang, Kernzonenflächen im Umfang von nun insgesamt rund 3900 Hektar bereitzustellen. Das habe zwar nicht immer reibungslos funktioniert, sei aber durch die Kooperation zwischen Landkreisen, Städten und Gemeinde sowie dem Land Bayern gelungen.
Entscheidung Mitte 2014 "Ohne den Beitrag der Kommunen hätten wir das nicht geschafft", unterstrich Landrat Thomas Habermann. Der Erweiterungsantrag sei vom deutschen MAB-Nationalkomitee Mitte September beschlossen und mit positivem Votum nach Paris geleitet worden. Nun müsse die Entscheidung der UNESCO abgewartet werden, die Mitte 2014 erwartet wird.
Ein Diskussionsthema rankte sich um die Waldnutzung. Landrat Habermann machte deutlich, dass auch "alte Wälder" benötigt werden. "Es darf nicht alles abgeerntet werden, es muss auch für die nachfolgende Generation noch erhalten bleiben." Klar ging seine Kritik in Richtung der Staatsforsten. Er riet den Bürgermeistern, kritisch nachzufragen und sich nicht vom "schnellen Geld" aus dem Wald überzeugen zu lassen.