Quad statt Schlitten

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In der Bergrettungswache Oberelsbach bekamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Schweinfurt Einblicke in die Arbeit der Bergwacht. Verschiedene Gerätschaften, so auch das Quad, wurden vorgestellt. Foto: Hanns Friedrich
In der Bergrettungswache Oberelsbach bekamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Schweinfurt Einblicke in die Arbeit der Bergwacht. Verschiedene Gerätschaften, so auch das Quad, wurden vorgestellt.  Foto: Hanns Friedrich

Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Schweinfurt waren zu Gast bei der Bergwacht in der Rhön, um die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen.

Seit vielen Jahren pflegt die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) einen sehr guten Kontakt zur Bergwacht Rhön-Spessart, wie deren Leiter Thomas Schlereth bei einer Informationsfahrt seines Teams durch die Rhön betonte. Für sie war es wichtig, sich einmal selbst vor Ort die Gegebenheiten der Rhön anzusehen. So wissen die Mitglieder der Bergwacht bei Spezialeinsätzen in Zukunft mehr über die Einsatzmöglichkeiten vor Ort Bescheid.

Alle zwei Jahre organisiert die Bergwacht deshalb vor der Wintersaison eine Tagesfortbildung, bei der den ILS-Mitarbeitern Besonderheiten des Einsatzgebietes, Schwerpunkte, Einsatzmittel und vieles andere vorgestellt werden. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt im Bereich der "Langen Rhön" mit Flow-Trail Kreuzberg und Vorstellung des Technikfahrzeugs der Bergwacht. Die Mitarbeiter erfuhren dabei vom neuen fliegenden System, mit dem die Bergwacht ausgestattet ist.


Kennenlernen

"Wichtig war natürlich auch das gegenseitige Kennenlernen", sagt Thomas Schlereth. Die Mitarbeiter in der Integrierten Leitstelle kannten die Lange Rhön bisher lediglich vom Kartenmaterial im Einsatzleitsystem. Nun konnten sie die Gegebenheiten vor Ort kennenlernen. "Wir wissen nun mehr über das Leistungsvermögen des Partners, was sicherlich auch zur Verbesserung der Einsatzabläufe führt", so Schlereth.

Ansprechpartner vor Ort waren Sebastian Wappes, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Oberelsbach, der stellvertretende Bereitschaftsleiter der Bergwacht Oberbach, Steffen Koberstein, sowie Oliver Scheuplein, seines Zeichens Bereitschaftsleiter Bischofsheim. Die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle bekamen Einblicke in die Ausrüstung des Einsatzfahrzeuges, das von der Ausstattung her mit einem Krankentransportwagen vergleichbar ist. Die Vakuummatratze wurde ebenso vorgestellt wie der Sichtschutz für den Patienten und die Trage, die auch zum Transport genutzt werden kann.


Rettungsgeräte

"Wir können die Vakuummatratze so mit Luft füllen, dass der Patient, zum Beispiel bei einer Höhenrettung an einem Windrad senkrecht aus der Gefahrenlage gebracht werden kann, ohne dass er Schaden nimmt", erklärte Wappes den Besuchern. Daneben informierten sich die Gäste aus Schweinfurt über das Baumrettungsgerät, die Gebirgstrage und das Quad. Dieses löst bei der Bergwacht die bisherigen Motorschlitten ab.
Das Quad kann bis zu 100 Stundenkilometer fahren und bekommt im Winter eigene Schneeketten, die einer Schneeraupe angeglichen sind. Solche Quads gibt es in jeder Bergwacht-Bereitschaft in der Rhön. Doch wie läuft damit die Funkverständigung, wollten die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle wissen. Das geschieht über einen Funkhelm oder über die üblichen Sprechfunkgeräte.


Mit dem Hubschrauber

Die Landung eines Hubschraubers und die Auswahl des Landeplatzes waren weitere Themen. Dabei verlasse sich der Hubschrauberpilot auf den Mann am Boden. "Der landet immer in der Nähe, oftmals sehr nahe", sagte Bereitschaftsleiter Wappes.

Marko Koberstein von der Bergwacht Oberbach ging auf die technischen Hilfsmittel näher ein. So wurde die Arbeit mit der Drohne vorgestellt, die bei Unfällen, Katastrophen und Erkundungsflügen eingesetzt wird. In Zukunft soll zudem eine Wärmebildkamera daran befestigt werden, um auch nachts fliegen zu können.
Den Nachmittag verbrachten die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle in der Langen Rhön, unter anderem an der Teufelshöhle, an der Rettungswache Bischofsheim und am Kreuzberg.