Marco Kirchner trainiert für die Deutsche Meisterschaft. Seinem sportlichen Ziel ordnet der Oberwildfleckener alles andere unter - vor allem aber seinen Speiseplan.
Es sind zwei Dinge, die Marco Kirchner zum Erfolg führen: Training und das täglich' Brot. Doch eigentlich isst Kirchner kein Brot mehr, da sind zu viele Kohlenhydrate drin. Und die kann er gar nicht gebrauchen. "Es geht darum, so wenig Körperfett wie möglich zu haben", sagt der 32-Jährige, "damit man die volle Schönheit der Muskeln sehen kann."
Seit acht Jahren trainiert Kirchner im Fitness-Studio. Am Anfang nur so, "wie jeder halt". Hier ein bisschen Laufen, dort ein paar Klimmzüge. "Aber für was eigentlich?", fragte er sich. In Waigolshausen, südlich von Schweinfurt, trifft er einen Studio-Besitzer, der regelmäßig an Bodybuilding-Meisterschaften teilnimmt. Kirchner fängt Feuer. "Bodybuilding ist ein Präsentationssport", sagt er. "Da spielt alles zusammen."
Erfolg beim ersten Anlauf Im April 2014 steht Kirchner auf der Süddeutschen Bühne und holt auf Anhieb Platz 1 bei den Newcomern. In der Kategorie Herren Body 2 wird er Zweiter. "Ein geiles Gefühl", sagt er. "Ganz ehrlich? Das macht süchtig!" Seine Freundin sitzt im Publikum und fiebert mit. Das ganze Team ist dabei und freut sich mit ihm. "Mit diesem Erfolg habe ich absolut nicht gerechnet", erzählt der 100-Kilo-Mann.
Nun hat Kirchner die nächsten Wettkämpfe im Blick. Am Samstag tritt er beim Amateur Grand Prix in Butzbach an. Am 2. November nimmt er an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft teil. Am 22. November folgen die Bayerische und am 29. November die Deutsche Meisterschaft. "Mein Ziel ist, in Bestform auf die Bühne zu gehen", sagt Marco Kirchner. Und diesem Ziel ordnet er alles andere unter.
Sein Tag beginnt um 5.30 Uhr, denn noch vor der Arbeit geht Kirchner eine Runde aufs Laufband oder auf den Stepper. Neben dem täglichen Training brauchen die Muskeln vor allem eines: Eiweiß. Kirchner isst 1,6 Kilogramm Fleisch pro Tag, verteilt auf fünf Mahlzeiten. "Meistens mache ich mir Huhn mit Reis und Gemüse", erzählt er. Das ist zwar etwas monoton, aber "es gibt ja Gewürze."
"Da muss man natürlich aufpassen, dass die Ernährung zu 100 Prozent passt und je nachdem angepasst wird", erklärt Roland Cziurlok aus Münnerstadt. 26 Wochen betreut er Kirchner und arbeitet mit ihm ganz gezielt auf die Meisterschaft hin. "Da geht es darum, den Körper perfekt proportioniert, fettfrei und muskulös auf die Bühne zu stellen", erklärt Cziurlok. Die einseitige Ernährung wird mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Aminosäuren und Glutamin aufgefangen. "In so ein Hobby steckt man auch ganz schön viel Geld, da die Ernährung in der Vorbereitungszeit sehr kostenintensiv ist", erzählt Marco Kirchner.
24 Stunden kein Tropfen Wasser All das spielt sich neben der Arbeit ab. Als Service-Techniker wartet Kirchner Anlagen für ein Fuldaer Unternehmen. Am Wochenende steht er vor Clubs und Diskotheken in Schweinfurt und entscheidet, wer rein darf und wer nicht. Und trotzdem findet der gebürtige Oberbacher noch Zeit fürs Training. Sein Stamm-Studio - oder seine "zweite Heimat" , wie er es nennt - ist im Fitnesstreff im Alten Schlachthofweg in Bad Brückenau.
Kurz vor der Meisterschaft setzt Kirchner buchstäblich zum Endspurt an. "Am Ende entzieht man dem Körper Wasser, damit man jede Sehne sieht", erklärt er. Trinkt Kirchner während der Vorbereitungsphase noch zwölf Liter pro Tag, so reduziert er diese Menge in den Tagen vor dem Wettkampf. 24 Stunden bevor er auf die Bühne tritt, gibt's keinen Tropfen mehr. Dafür wird gegessen, was reingeht: Kuchen, Reis. "Mit Babynahrung geht das auch", erzählt Kirchner. In Fachkreisen nennt man das, den Körper zu entladen, um kurz vor dem Wettkampf die Muskulatur mit Kohlenhydraten aufzufüllen.
Und dann beginnt die Show. In einer Kür, die bis ins Detail ausgefeilt ist, präsentiert Marco Kirchner zwölf Pflichtposen im Line-up. Mehrer Minuten lang dreht sich die Welt nur um ihn, alle Blicke in der Halle sehen den perfekten Körper. "Die größte Motivation ist der Spiegel", sagt Kirchner. Und das Team.
Ich trainiere auch im Fitnessstudio. Und das mindestens 3 mal die Woche, vor allem wegen des Mountainbikesports, den ich leidenschaftlich betreibe. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und ich glaube mittlerweile gut einschätzen zu können, was der menschliche Körper auf naturalem Weg leisten kann.
))
Wer solch unnatürliche Proportionen, wie man sie von Popeye kennt hat, der hat dies zu 99% mit anabolen Präparaten erreicht. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich Neid nicht als Motivation sehe, dies zu schreiben. Ich selbst habe auch einen ansehnlichen, natural durchtrainierten Körper, der dem sagen wir mal heutigem Schönheitsideal des Mannes entspricht. Und außerdem würde ich niemals so aussehen wollen.
Ich finde es nur traurig wenn man sich so aufbläst und dem Großteil der Welt da Draußen glaubhaft machen möchte, alleiniger Ehrgeiz, Disziplin und hartes Training seien einzig dafür verantwortlich einen solchen Muskelberg zu haben.
Wer sich Leute, die sich auf naturalem Weg zu mehr Muskelmasse verhelfen zum Vergleich anschauen möchte, der hält auf Youtube Ausschau nach Mischa Janiec, Flavio Simonetti, Julian Zietlow, Karl Ess, Flying Uwe oder Kola Barghoorn.
Vor allem bei Mischa Janiec lohnt es sich mal reinzugucken.
Zu Herrn Kirchner bleibt mir nur zu sagen: Viel Erfolg beim Wettkampf. Dieser wird ja ganz sicher fair ablaufen, da in dieser Szene, wie auch im Radsport alle sich der Wundermittelchen bedienen :-D
Wichtig nur für die Jury, dass man die Aknepickelchen im Bereich des oberen Rückens gut abdeckt
Gruß
.... baucht der Mann heute. Im Ernst: So eine Sache - wie Bodybuilding" - ist nicht mehr normal und wohl schon ein Fall für eine psychiatrische Heilbehandlung. Der Mann ist eine Pseudopersönlichkeit. D.h. er möchte nicht er selbst, sondern ein ganz anderer sein. Ist es nicht schön, wenn sich mehrere Minuten lang während der 12 Pflichtposen die ganze Welt nur um seinen "perfekten?" Körper dreht.
beneidenswert. Ich werd es ab sofort auch versuchen. Meine Freundin ist die berühmte Ernährungsberaterin Ana Bolika