Letzter Schliff fürs Zeitlofser Narrenschiff

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Bei Dunkelheit ist Improvisationstalent gefragt. Klaus Diller (rechts) sorgt für die provisorische Beleuchtung, Matthias Hauke (Mitte) koordiniert den Arbeitsablauf, und Thomas Höfler (links) kümmert sich um den Anstrich am Zeitlofser Elferratswagen. Foto: Rolf Pralle
Bei Dunkelheit ist Improvisationstalent gefragt. Klaus Diller (rechts) sorgt für die provisorische Beleuchtung, Matthias Hauke (Mitte) koordiniert den Arbeitsablauf, und Thomas Höfler (links) kümmert sich um den Anstrich am Zeitlofser Elferratswagen. Foto: Rolf Pralle

Am Sonntag, 19. Februar, startet in der Marktgemeinde der 12. Sinntaler Faschingsumzug. Momentan laufen die letzten Vorbereitungen.

Es ist dunkel und frostig auf dem sogenannten A-1-Areal in der Ortsmitte. Die widrigen Umstände schrecken die Männer aber nicht, die sich warm eingepackt im Hof eines Grundstücks an der Altengronauer Straße versammelt haben. Ausgeleuchtet wird die Szenerie provisorisch mit einigen kleinen Handscheinwerfern. Bewaffnet mit allerlei Handwerkszeug und diversen Malerutensilien machen sich die Helfer nach kurzer Besprechung ans Werk. Der Elferratswagen soll für das große Ereignis herausgeputzt werden.


60 Arbeitsstunden fürWagen

"Wir wollen mit dem Gefährt bei unserem Auftritt schließlich wieder glänzen", sagt Bürgermeister Wilhelm Friedrich mit einem Augenzwinkern. Und deshalb müssten noch etliche Aufgaben erledigt werden. Wartung und Herrichtung des Faschingswagens liegen seit rund zehn Jahren in den Händen des Sonntagabendstammtisches.

Dieser Club hat eine begrenzte Zahl von 13 Mitgliedern, die sich in ihrer Freizeit vielfältig engagieren. Ungefähr die Hälfte von ihnen arbeitet zurzeit in unterschiedlicher Besetzung an dem Anhänger. "Glücklicherweise haben wir richtige Macher dabei", zollt Friedrich allen Beteiligten ein großes Lob. Denn unter dem Strich, so die Schätzung, werden in diesem Jahr wieder rund 60 freiwillige Arbeitsstunden zur Renovierung der Karosse investiert werden.
An diesem Abend sind neben dem Rathauschef und dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Matthias Hauke, noch Thomas Höfler als Maler und Klaus Diller als "Wagenmeister" dabei.


Rund 50 Zugnummern

Feuerwehrkommandant Hauke, der auch Organisator des Sinntaler Faschingsumzuges ist, hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Denn obwohl der offizielle Meldeschluss für den Gaudiwurm schon vorbei ist, gibt es doch täglich neue Interessenten, die noch bei diesem Großereignis mitmachen wollen. "Mitte der Woche hatten wir die Zusagen von 44 Gruppen, darunter 20 Wagen und drei Musikkapellen", zieht Hauke ein kurzes Zwischenfazit und zeigt sich durchaus optimistisch, dass man auch heuer wieder auf einen Schnitt von rund 50 Zugnummern kommt.


Sicherheit oberstes Gebot

Und ein Blickfang dabei soll natürlich der Elferratwagen sein, für den seit rund zehn Jahren der Sonntagabendstammtisch verantwortlich zeichnet. Bis 2006 gab es im Markt Zeitlofs nämlich noch eine eigene Faschingsgemeinschaft. Nach deren Auflösung hat der Club das Gefährt übernommen. Bevor es nun nach einigen Monaten Standzeit wieder auf die Straße geht, werden alle relevanten Dinge noch einmal gründlich unter die Lupe genommen und bei Bedarf umgehend ausgebessert.

"Sicherheit ist das oberste Gebot", betonen Friedrich und Hauke übereinstimmend. Daher wird besonders die gesamte Mechanik in allen Details überprüft. Auch am Baldachin sind diesmal einige Reparaturen notwendig, unter anderem muss das Dach stabilisiert werden. Aber Dank der Erfahrung sowie der geschickten Hände der Helfer ist das keine große Sache und geht relativ schnell über die Bühne.


Optik entscheidend

Neben der Funktionalität spielt natürlich auch die Optik eine entscheidende Rolle. Da sind dann schon einige Liter dickflüssiger Farbe nötig, um die unumgänglichen Gebrauchsspuren zu überdecken. Die letzte Verschönerung liegt dann in den Händen von zwei Frauen, die das Gefährt in gewohnter Manier wieder liebevoll dekorieren werden.


Elferratswagen mit Toilette

Eine Besonderheit darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Der Elferratswagen verfügt sogar über eine eigene Toilette für den Notfall. Das stille Örtchen, so erinnern sich eingefleischte Narren, habe sich in der Vergangenheit schon häufig als durchaus sinnvoll erwiesen.

Am Wagen gearbeitet wird erfahrungsgemäß wieder "bis auf den letzten Drücker". Aber dann steht einem erfolgreichen Gaudiwurm nichts mehr im Wege, der sich am Sonntag, 19. Februar, ab 14.04 Uhr durch die Zeitlofser Straßen schlängelt.