Für mehr Selbstbewusstsein

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Barish Karademir (links) gestaltete am Bad Brückenauer Franz-Miltenberger-Gymnasium nicht nur die informative Coachingwoche. Er leitete darüber hinaus auch einen abwechslungsreichen Theaterworkshop. Foto: Rolf Pralle
Barish Karademir (links) gestaltete am Bad Brückenauer Franz-Miltenberger-Gymnasium nicht nur die informative Coachingwoche. Er leitete darüber hinaus auch einen abwechslungsreichen Theaterworkshop.             Foto: Rolf Pralle

Im Rahmen der Coachingwoche unter dem Motto "Selbstbewusstsein" fand am Franz-Miltenberger-Gymnasium auch ein Theaterworkshop statt, geleitet von dem renommierten Regisseur und Choreografen Barish Karademir.

Barish Karademir ist 33 Jahre und ein Vollprofi. Der gebürtige Heidelberger hat sich mittlerweile auch im Ausland einen Namen gemacht. Regelmäßig reizt es ihn aber darüber hinaus, mit Laien wie beispielsweise Schülern und Studierenden zu arbeiten.

In Bad Brückenau sprang der sprichwörtliche Funke zu den Jugendlichen der zehnten Jahrgangsstufe jedenfalls schnell über. Das lag nicht zuletzt an der lockeren Art, mit der Karademir den Theaterworkshop anging. Ausdrucksvolle Mimik und Gestik sowie akzentuierte Sprechweise, verbunden mit fließenden Bewegungen - das alles vermittelte der Regisseur kurz, prägnant und eindrucksvoll.

Von der ersten Minute an waren die Schülerinnen und Schüler ohne Hemmungen und voll bei der Sache. Karademir forderte sie kontinuierlich zum Mitmachen auf. Die beiden Lehrkräfte Barbara Müller und Jan Vogel, die ja sonst das Sagen haben, ordneten sich ebenfalls gern den Anweisungen ihres Gastes unter. Für viel Gelächter in der Gruppe sorgte der 33-Jährige beispielsweise, wenn er Anekdoten von seiner eigenen Arbeit am Theater erzählte.

Aber nicht nur beim Theaterworkshop hinterließ der Künstler einen bleibenden Eindruck. So coachte er während der Projektwoche am Franz-Miltenberger-Gymnasium die Klassen 8 bis 11 jeweils vier Stunden zum Thema Selbstbewusstsein. Die jungen Leute nahmen gern die Tipps und Tricks des Referenten auf, die dieser sehr verständlich formulierte und mit Fakten aus der Praxis untermauerte. Schließlich sollten seine Ausführungen nicht nur eine Hilfe im Schulalltag darstellen, sondern auch Impulse für das Privatleben und den Umgang mit anderen Menschen geben.

Auch nach der Woche Thema im Unterricht

Parallel zur Coachingwoche hatte Studiendirektorin Barbara Libner, die das Projekt betreut, ein Arbeitsblatt konzipiert und den anderen Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Das Papier enthält Hilfen und Strategien zur Stärkung des Selbstbewusstseins, die die Pädagogin aus der einschlägigen Fachliteratur zusammengetragen hat. "Wann immer sich also einmal die Möglichkeit ergibt, auch im Unterricht selbst eine kleine Einheit zu diesem Thema einzuschieben, können sich die Kolleginnen und Kollegen gerne daraus bedienen", so Libner.

Optimales Ziel sei es, das Selbstbewusstseinscoaching auch nach der Coachingwoche in den Unterricht einzubetten. Da das aber vielleicht nicht in allen Fächern beziehungsweise nicht gerade ganz aktuell möglich sei, sollen die Lehrerinnen und Lehrer darüber zu gegebener Zeit individuell entscheiden.

Resilienz-Schatzkästchen

Sie selbst habe als Klassenleiterin und Deutschlehrerin in der 10a jedenfalls schon einige Punkte umgesetzt. So verfügen ihre Schützlinge mittlerweile über ein sogenanntes Resilienz-Schatzkästchen. Darin ist nach einem intensiven Meinungsaustausch untereinander festgehalten, welche Hilfen und Strategien für jeden Einzelnen persönlich wichtig und hilfreich sind.

Während der Vorbereitung der Coachingwoche hatte Libner geäußert: Wann immer möglich, werde versucht, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten der Kinder und Jugendlichen abzumildern. "In jedem Fall hoffen wir, mit der Coachingwoche einen kleinen Beitrag leisten zu können, um die Resilienz und Widerstandsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen zu stärken."