Einleitungsfreie Sinn: Die große Frage der Kosten
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Mittwoch, 29. August 2018
Das wohl ambitionierteste Projekt der Rhönallianz ist die Idee von einer Sinn ohne Einleitungen von Kläranlagen. Das ist möglich, aber teuer.
           
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - dieses Sprichwort gilt in besonderer Weise für die Idee einer einleitungsfreien Sinn. Schon lange gibt es Überlegungen, das gesamte Abwasser von Wildflecken bis Zeitlofs zentral in der Kläranlage in Trübenbrunn aufbereiten zu lassen und so die Sinn bis fast vor die hessische Landesgrenze nahezu frei von Einleitungen zu halten. Es wäre ein ökologischer Leuchtturm im Unesco-Biosphärenreservat Rhön.
Anfang Mai hatte die Rhönallianz Politiker und Vertreter der Fachbehörden eingeladen. Es ging darum, die Chancen auf Verwirklichung auszuloten, denn ohne Fördergelder werden die Gemeinden das Projekt nicht bezahlen können. Seit diesem Treffen ist die Allianz zwei Schritte weitergekommen: einen großen und einen kleinen.
Der kleine Schritt betrifft Berechnungen, die damals noch fehlten. Mittlerweile liegen die Daten vor, informierte Allianzmanager Uwe Schmidt bei einem Pressegespräch. Allerdings ist inzwischen klar, dass weitere Berechnungen nötig sind, um die Lage bewerten zu können.
Kanalnetz doch groß genug
Der große Schritt ist konkreter. Bisher hatte es immer geheißen, dass das Kanalnetz der Stadt Bad Brückenau zu klein sei, um das gesamte Abwasser aus den Gemeinden Wildflecken und Riedenberg zu fassen. Schließlich leitet auch die Bundeswehr ein. "Die hohen Fremdwassermengen, von denen die Rede war, haben sich relativiert", erklärt Stadtwerke-Chef Michael Garhamer. Spitzenwerte - beispielsweise nach heftigem Regen - könnten mit Regenrückhaltebecken beherrscht werden.