Bad Brückenauer: Aktionäre sind zufrieden
Autor: Ulrike Müller
Staatsbad Brückenau, Montag, 17. Juni 2019
Zwei Euro Dividende erhalten Anleger der Staatlichen Mineralbrunnen AG. Für das laufende Jahr schraubt der Vorstand Erwartungen aber herunter.
Der Vorstand hatte es schon im vergangenen Jahr angekündigt. Im Frühjahr erhöhte die Staatliche Mineralbrunnen AG die Preise, um Preissteigerungen beim Einkauf und im Logistikbereich zu kompensieren. Im Durchschnitt zwei Cent mehr pro Flasche kosten das Bad Brückenauer Wasser und andere Produkte nun, sagt Vorstand Ingo Vialon. Wie viel davon die Großhändler an die Kunden weitergeben, variiere.
Die Aktionäre kümmert diese Erhöhung nicht. Sie sind fast ausnahmslos zufrieden mit den Geschäftszahlen des zurückliegenden Jahres (siehe weiter unten). Ein Privatanleger wollte wissen, wie viel an der "Staatlichen Mineralbrunnen AG" denn noch staatlich sei. Im Prinzip nur noch der Name, antwortete Manfred Karl, ebenfalls Vorstand. Ein anderer erkundigte sich nach dem Rückgang der Lohnabfüllungen. Für Sinalco fülle die AG in Oberleichtersbach ab. Der Betrieb in Siegsdorf bediene Fritz-Kola und einen weiteren Kunden, ergänzte Karl. Dort hatte es einen deutlichen Rückgang gegeben.
Mehr Mitarbeiter eingestellt
Aktionärsvertreter Dieter Tassler hakte kritischer nach, wenn er auch grundsätzlich sehr zufrieden mit den Zahlen war: "Das sieht alles gut aus." Das Ergebnis stagniere, obgleich es im vergangenen Jahr ein hohes Umsatzplus gegeben habe, stellte er fest. Daher erkundigte er sich nach den wesentlichen Positionen, für die das Unternehmen Geld zurückgelegt habe.
Die Kosten für Material seien um fast eine Million Euro angestiegen, erklärte Karl. Ein weiteres Problem sei die Leergutknappheit. Das führe dazu, dass nur eine kleinere Menge an Flaschen befüllt werden könne, was teurer sei. Auch der Personalaufwand habe sich erhöht, ergänzte er. Das habe mit Neueinstellungen und einer Gehaltserhöhung Anfang Mai für alle Mitarbeiter zu tun.
Die Zahl der Beschäftigten hatte sich im Vergleich zum Jahr 2017 von 76 auf 81 an beiden Standorten erhöht. Mehrfach sprachen sowohl der Vorstand als auch die Aktionärsvertreter den Mitarbeitern ihren Dank für deren Leistung aus. Für das laufende Geschäftsjahr dämpfte Vialon allerdings allzu zu hohe Erwartungen. Er rechne nicht mit weiteren Zuwächsen, "da wetterbedingte Absatzspitzen, anders als noch im letzten Geschäftsjahr, bisher ausgeblieben sind", sagte Vialon.
Aus dem Geschäftsbericht 2018
Die Aktionäre erhalten zum vierten Mal in Folge zwei Euro pro Aktie. Der Aktienkurs zog in den vergangenen Monaten an und liegt im Moment bei 145 Euro pro Aktie.