Bad Brückenau: Stichwahl ist eine Option
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Mittwoch, 07. Sept. 2016
An diesem Sonntag, 11. September, haben die Bad Brückenauer die Wahl. Wer soll die Stadt in Zukunft führen? Es könnte zur Stichwahl kommen.
Nur noch wenige Tage sind es bis zur Wahl an diesem Wochenende. Bei den Damen im Bürgerbüro kommt keine Langeweile auf. Auch in diesem Jahr scheint sich der Trend zur Briefwahl zu bestätigen. Noch bis diesen Freitag, 9. September, können die Unterlagen im Rathaus abgeholt werden.
"Das Ergebnis wird relativ schnell vorliegen", blickt Wahlleiter Michael Worschech auf den Wahltag voraus. Nachdem die Wahllokale um 18 Uhr geschlossen haben werden, beginnt für die Wahlhelfer wohl der stressigste, aber auch spannendste Teil der Arbeit: Unter Hochdruck werden die Stimmen ausgezählt. Gegen 19 Uhr, so schätzt Worschech, soll das vorläufige Ergebnis feststehen. Offiziell wird der Wahlausschuss am Montagnachmittag die Zahlen bekannt geben.
Wie teuer ist eine Stichwahl?
Ob es zu einer Stichwahl kommen wird, ist bisher noch nicht abzusehen.
"Erfahrungsgemäß ist eine Stichwahl grundsätzlich relativ wahrscheinlich", sagt Worschech. Kommt einer der Kandidaten nicht mindestens auf die Hälfte der Stimmen, werden die Bürger noch einmal an die Urnen gerufen. Als Termin steht der 25. September schon fest. Allerdings: "Wofür man vorher Monate Zeit hat, muss man dann in zwei Wochen stemmen", sagt Christine Slowik, stellvertretende Wahlleiterin. Deshalb hat die Stadtverwaltung vorsorglich einen Teil der Unterlagen für eine Stichwahl auf Kommission geordert. Manche Bürger wünschen sich, dass es nicht zur Stichwahl kommt, denn das würde nur für unnötige Kosten sorgen. Grob 1000 Euro kalkuliert der Wahlleiter für Unterlagen, Organisation und Verpflegung der Wahlhelfer. Zusätzlich erhält jeder der rund 100 ehrenamtlichen Wahlhelfer eine Erfrischungspauschale von je 25 Euro. Die Personalkosten für die Angestellten der Stadtverwaltung, die ohnehin anfallen, sind in dieser Aufstellung allerdings nicht berücksichtigt.
Neue Wahlhelfer dabei
Ob die 3000 bis 4000 Euro noch zusätzlich ausgegeben werden müssen, bestimmen allein die Wähler. Zuletzt war es im Jahr 1998 zur Stichwahl gekommen: Thomas Ullmann trat erstmals für die PWG an und gewann die Wahl mit 60,15 Prozent der Stimmen. Stadträtin Adelheid Zimmermann (FDP/Freie Bürger) unterlag mit 39,85 Prozent. Damals waren insgesamt 5478 Wahlberechtigte zu verzeichnen, gut 167 mehr als diesmal. Die Wahlbeteiligung fiel mit 68,67 Prozent im Jahr 1998 vergleichsweise hoch aus. Bei der Wahl vor sechs Jahren beteiligten sich lediglich 53 Prozent der wahlberechtigten Bürger an der Bürgermeisterwahl.
Worüber sich die Organisatoren der Wahl besonders freuen ist die Tatsache, dass sich für die diesjährige Wahl neue Gesichter als Wahlhelfer gemeldet haben. Das verantwortungsvolle Ehrenamt kostet immerhin etliche Stunden Freizeit - ermöglicht aber auch Einblicke in das Herzstück der Demokratie.
Mehr Infos zur Bürgermeisterwahlgibt's hier.
5311 Wahlberechtigte werden an diesem Sonntag an die Urnen gerufen.
826 Bürger haben bereits die Unterlagen für die Briefwahl beantragt. Die Stadt rechnet mit etwa 1000 Briefwählern.
108 Wahlhelfer sorgen hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf der Bürgermeisterwahl.
12 Wahllokale haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Davon sind zwei für die Auszählung der Briefwahl vorgesehen.