Bad Brückenau: Narren stürmen den Stadtrat

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Abgesetzt: Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks musste die Sitzungsleitung abgeben. Foto: Ulrike Müller
Abgesetzt: Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks musste die Sitzungsleitung abgeben. Foto: Ulrike Müller
Die Garde stürmte die Georgi-Halle - sehr zur Freude der Stadträte. Foto: Ulrike Müller
Die Garde stürmte die Georgi-Halle - sehr zur Freude der Stadträte. Foto: Ulrike Müller
 
Prinz "Benni der Zweite vom närrischen Elferrat mit medizinischem Rat" (links) führt das Regiment. Foto: Ulrike Müller
Prinz "Benni der Zweite vom närrischen Elferrat mit medizinischem Rat" (links) führt das Regiment. Foto: Ulrike Müller
 
Eine närrische Abstimmung jagte die nächste... Foto: Ulrike Müller
Eine närrische Abstimmung jagte die nächste... Foto: Ulrike Müller
 
Birgit Poeck-Kleinhenz und Dirk Stumpe hatten beide eine Büttenrede vorbereitet. Foto: Ulrike Müller
Birgit Poeck-Kleinhenz und Dirk Stumpe  hatten beide eine Büttenrede vorbereitet.  Foto: Ulrike Müller
 
Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister trug ein neckisches Verswerk vor, das für große Erheiterung sorgte. Foto: Ulrike Müller
Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister trug ein neckisches Verswerk vor, das für große Erheiterung sorgte. Foto: Ulrike Müller
 
Narretei im Bad Brückenauer Stadtrat Foto: Ulrike Müller
Narretei im Bad Brückenauer Stadtrat Foto: Ulrike Müller
 
Peter Pankerl (Mitte) trug mit Leidenschaft das Kreuzberglied vor. Foto: Ulrike Müller
Peter Pankerl (Mitte) trug mit Leidenschaft das Kreuzberglied vor. Foto: Ulrike Müller
 
Auch ein Prinz hat seine Zuflüsterer... Foto: Ulrike Müller
Auch ein Prinz hat seine Zuflüsterer...  Foto: Ulrike Müller
 
Die Stadträte bewiesen Ausdauer: Die närrische Sitzung dauerte bis in die Nacht. Foto: Ulrike Müller
Die Stadträte bewiesen Ausdauer: Die närrische Sitzung dauerte bis in die Nacht. Foto: Ulrike Müller
 
Die Büttenrede von Schlafwandler Dirk Stumpe gehörte zweifellos zu den Höhepunkten des Abends. Foto: Ulrike Müller
Die Büttenrede von Schlafwandler Dirk Stumpe gehörte zweifellos zu den Höhepunkten des Abends. Foto: Ulrike Müller
 
Peter Karl, Benjamin Wildenauer und Florian Wildenauer gefällt's. Foto: Ulrike Müller
Peter Karl, Benjamin Wildenauer und Florian Wildenauer gefällt's. Foto: Ulrike Müller
 
Er hat Zeit: "Rentner" Emanuel Fritschka ergriff das Wort. Foto: Ulrike Müller
Er hat Zeit: "Rentner" Emanuel Fritschka ergriff das Wort. Foto: Ulrike Müller
 
Edgar Rieß, ehemaliger Stadtkämmerer und Herzblut-Rotkreuzler, bekam den Faschingsorden mit dem Bild des Rot-Kreuz-Gebäudes überreicht. Foto: Ulrike Müller
Edgar Rieß, ehemaliger Stadtkämmerer und Herzblut-Rotkreuzler, bekam den Faschingsorden mit dem Bild des Rot-Kreuz-Gebäudes überreicht. Foto: Ulrike Müller
 
Stadträtin Almuth Bauer ließ mit "Heile, heile Gänsje" die Sitzung ausklingen. Foto: Ulrike Müller
Stadträtin Almuth Bauer ließ mit "Heile, heile Gänsje" die Sitzung ausklingen. Foto: Ulrike Müller
 
Sechs Mädels der Garde hatten den kurzfristigen Auftritt möglich gemacht. Foto: Ulrike Müller
Sechs Mädels der Garde hatten den kurzfristigen Auftritt möglich gemacht. Foto: Ulrike Müller
 
Manch ein Teilnehmer war sich sicher: Das war die beste Stadtratssitzung aller Zeit... Foto: Ulrike Müller
Manch ein Teilnehmer war sich sicher: Das war die beste Stadtratssitzung aller Zeit... Foto: Ulrike Müller
 

Neckisches Verswerk und ein Eilantrag erheiterten die Stadtvertreter. Eine Närrin warf gar ihren Hut für die nächste Bürgermeisterwahl in den Ring.

Einfach abgesetzt wurde Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) in der Sitzung des Stadtrats am Dienstagabend. Prinz "Benni der Zweite vom närrischen Elferrat mit medizinischem Rat" stürmte mit seinem Gefolge den Sitzungssaal. Er verlangte umgehend, das Römershäger Ortsschild - dem Stadtteil, aus dem der holde Prinz stammt - mit einem goldenen Krönchen zu versehen. Der Rathaus-Chefin erlegte er auf, beim Kräbbelkaffee am Mittwoch in der Klappe ihren Namen zu tanzen.

Mit großem Vergnügen nahm der Stadtrat diese Anordnung zur Kenntnis. Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) hatte ein neckisches Verswerk vorbereitet, das durchaus wertschätzend jeden einzelnen Stadtrat in die Pfanne haute. PWG-Kollege Emanuel Fritschka pries das Rentnerdasein - "Ich hab' Zeit!" - und dritter Bürgermeister Dieter Seban (CSU) forderte per Eilantrag, dass sich Bad Brückenau umgehend als Austragungsort für die olympischen Winterspiele 2026 bewerben müsse.


Jede Fraktion bekommt ihr Fett weg

Einstimmig gaben die Stadträte diesem Eilantrag statt. Auch Schlafwandler Dirk Stumpe (PWG) teilte kräftig aus, jede Fraktion bekam ihr Fett weg. "Wer noch der SPD vertraut, dem hat man das Gehirn geklaut." Etwas verhaltener fiel der Applaus für seine Fraktionskollegin Birgit Poeck-Kleinhenz aus. Unter dem Motto "Wahlkampf" warf sie als Anwärterin für das Bürgermeisteramt ihren Hut in den Ring. Am Ende besann sie sich jedoch darauf, dass die nächste Wahl ja erst im Jahr 2020 stattfinde.

Benjamin Wildenauer (SPD) rügte den Prinzen für seine umstürzlerischen Allüren. Sein Vorschlag einer City-Maut bei Stau auf der A 7 - vorzugsweise als Autobahnnutzungsanreizgebühr bezeichnet - sorgte ebenfalls für lautes Gelächter. Am Ende zeichnete der närrische Hofstaat den ehemaligen Stadtkämmerer und Herzblut-Rotkreuzler Edgar Rieß aus. Der Prinz überreichte ihm den aktuellen Faschingsorden, der das inzwischen abgerissene Rot-Kreuz-Gebäude zeigt. Über den Geehrten hatte der zweite Bürgermeister gedichtet: "Edgar Rieß, unser Dauergast. Keine Sitzung hat er je verpasst!"