Bad Brückenau: Keine Angst im OP
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Sonntag, 25. Oktober 2015
Mit einem Tag der offenen Tür in der Prümmer Klinik startete die Bad Brückenauer Gesundheitsstadt in ihre vierte Runde. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Thema Kindergesundheit.
Eigentlich wollte der sechsjährige Erik aus Modlos nur den Arbeitsplatz seiner Mutter anschauen, aber dann will er einfach nicht mehr aus dem OP heraus. Konzentriert angelt er Gummibärchen um Gummibärchen aus dem Bauch des "Patienten". Es ist der Renner bei jedem Tag der offenen Tür an der Capio Franz von Prümmer Klinik, zumindest für die Kleinen. Aber auch die Sprechstunde für Puppen und Teddybären darf natürlich nicht fehlen.
Kinder stehen im Mittelpunkt
Die Großen kommen auch auf ihre Kosten: Beim Venen- oder Gesundheits-Check ist ordentlich was los. Draußen, wo das Bayerische Rote Kreuz und die Feuerwehr ihre Fahrzeuge präsentieren, lässt es sich ebenfalls gut aushalten.
Immer wieder gibt's im Foyer Show-Einlagen zu sehen, Führungen durch das Krankenhaus werden angeboten, und mit Fachvorträgen informiert die Klinik über gesundheitliche Themen.Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bad Brückenau mit ihren Aktionstagen "Meine Gesundheitsstadt" und der Klinik hat sich bewährt. "Wir wollen zeigen, was für medizinische Kompetenzen wir haben", sagte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) bei der Eröffnung. Die Gesundheitsstadt stellt heuer die Kindergesundheit in den Mittelpunkt. Bertram Eidel, zuständig für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz bei der Regierung von Unterfranken, freute sich, dass sich die Stadt damit der Aktion "Ich. Mach. Mit" des Bayerischen Ministeriums für Gesundheit und Pflege anschließt. "Es geht um die gesundheitliche Chancengleichheit für Kinder", zeigte Eidel etwa die soziale Dimension des Themas auf.
Große Herausforderungen auf dem Land
Klaus Wöhrle, Geschäftsführer der Capio Deutsche Klinik GmbH in Fulda, ließ es sich nicht nehmen, am Tag der offenen Tür vorbeizuschauen. "Es ist schön, dass die Bevölkerung so hinter ihrem Krankenhaus steht", sagte er.
Erst vor einem Monat hatte sich die Klinik an einem bundesweiten Protest gegen die geplante Krankenhaus-Reform beteiligt. "Wir haben im Umkreis zu wenig Bevölkerung, als dass die Klinik von deren Grundversorgung allein existieren könnte", erklärte er."Je kleiner und je ländlicher die Region ist, umso schwieriger wird es, wirtschaftlich zu arbeiten." Deshalb hat die Prümmer Klinik einzelne Bereiche ausgebaut - wie etwas Orthopädie, Venenzentrum oder das Zentrum für Hand- und plastische Chirurgie.