B286 neu: Fortschritt im Stillstand

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Die Arnshäuser bekommen zwar demnächst ihren lange geforderten Radweg. Aber sie müssen sich wohl noch mindestens bis 2020 gedulden, bis der Autoverkehr zur A71 nicht mehr durch ihren Ort rollt. Foto: Thomas Ahnert
Die Arnshäuser bekommen zwar demnächst ihren lange geforderten Radweg. Aber sie müssen sich wohl noch mindestens bis 2020 gedulden, bis der Autoverkehr zur A71 nicht mehr durch ihren Ort rollt. Foto: Thomas Ahnert

"Wir sind keinen Schritt weiter. Wir warten auf die Zustimmung des Ministerium." Die Aussage über den Sachstand bei der B286 neu könnte Holger Bothe, Chef des Staatlichen Bauamts Schweinfurt, eigentlich immer machen.

In diesem Fall stammt das Zitat aus einer Sitzung des Kreistages vom 21. Juni dieses Jahres, in der sich das Gremium mal wieder verärgert zeigte über den andauernden Stillstand in der Entwicklung des lange ersehnten und lange versprochenen Autobahn-Anschlusses.


Schweinfurt auf der Zeitschiene

Jetzt ist wieder mal vermeintliche Bewegung in die Sache gekommen. "Die von der Bayerischen Straßenbauverwaltung angestellte Plausibilitätskontrolle der Verkehrsprognose wird Mitte Dezember 2012 abgeschlossen. Die Ergebnisse der Plausibilitätskontrolle sollen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung noch in 2012 vorgelegt werden", hatte die Bayerische Staatsregierung auf eine Anfrage des Freie-Wähler-Abgeordneten Günter Felbinger geantwortet.
Und diese Plausibilitätskontrolle hat in den letzten Wochen stattgefunden - zumindest zu einem Teil.

"Wir haben unsererseits unsere Recherchen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro, mit dem wir für ein neues Planungskonzept zusammenarbeiten, abgeschlossen und die Ergebnisse an die Regierung von Unterfranken übermittelt", sagte Bothe jetzt auf Anfrage. Ob diese Ergebnisse über die Oberste Baubehörde an das Bundesverkehrsministerium bereits weitergeleitet wurden, entzieht sich seiner Kenntnis.


Nicht wieder von vorne

Die Frage, ob mit dieser Plausibilitätskontrolle das ganze Verfahren wieder von vorne beginnt, ob mittlerweile in Berlin bezweifelt wird, dass die B286 neu überhaupt gebraucht wird, verneinte Bothe. Diese Kontrolle sei erforderlich für den Bundesverkehrswegeplan, der 2015 neu aufgestellt wird: "Da geht man in Berlin, wo die Verkehrswege in ihrer überregionalen Bedeutung erfasst werden, von anderen Bedürfnissen und auch Zahlen aus als wir hier in der Region. Wir sehen die B286 neu kleinräumiger in ihrer Einbindung in die Region Rhön und den Landkreis Bad Kissingen."

Da müsse man den Dingen auf den Grund gehen, Fragen stellen wie: Was passt? Was lässt sich zusammenführen? Und die unterschiedlichen Ansätze herausarbeiten und abgleichen. Bothe: "Es ist nicht gesagt, dass einer richtig und einer falsch liegt. Sondern wir müssen sehen, dass auf der Basis der dann vorliegenden Zahlen Einverständnis erzielt werden kann. Wir werden sehen, wie das Projekt dann aus der Sicht des Verkehrsministeriums aussieht."


Warten auf grünes Licht

Seit eineinhalb Jahren liegt jetzt das letzte Entwurfskonzept der Schweinfurter Planer im Bundesverkehrsministerium. Sobald von dort grünes Licht kommt, könne seine Behörde den Vorentwurf abschließen. Wenn keine weiteren Verzögerungen kommen, so Bothe, dauere es noch drei Jahre, bis Baurecht vorliegt.

Wenn es keine weiteren Verzögerungen gibt. Die könnten tatsächlich in einer Verzögerun g in der Plausibilitätsbewertung liegen, weil die Verkehrszahlen doch deutlich geringer sind, als 2003 prognostiziert wurde. Optimisten können also davon ausgehen, dass sie vielleicht 2020 auf der B286 neu die A71 erreichen können.