B286 neu: Anwohner in Arnshausen brauchen noch Geduld

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Im Feierabendverkehr geht es in Arnshausen auf der B286 oft eng zu. Benedikt Borst
Im Feierabendverkehr geht es in Arnshausen auf der B286  oft eng zu. Benedikt Borst
Der geplante Verlauf der B286 neu um Arnshausen. Grafik: Franziska Schäfer
Der geplante Verlauf der B286 neu um Arnshausen. Grafik: Franziska Schäfer
 

Der Entwurf für Bauabschnitt I der B286 neu steht. Das Bauamt plant ab sofort die Trasse um Arnshausen. Bauarbeiten beginnen frühestens 2020.

In Arnshausen werden Stimmen lauter , die den Bau der lange erwarteten B286 neu fordern. Zeitgleich arbeitet das Staatliche Bauamt daran, dass das Projekt endlich Wirklichkeit wird. Wie der zuständige Abteilungsleiter Alexander Schlegel berichtet, steht in den nächsten Wochen ein wichtiger Zwischenschritt an. In den nächsten Tagen legen die Planer den Vorentwurf für den ersten Bauabschnitt der Regierung von Unterfranken zur Prüfung vor. "Mit haushaltsrechtlicher Genehmigung durch die Regierung ist ein erster Meilenstein erreicht", sagt Schlegel.

Das Bauamt unterteilt das Vorhaben in zwei Abschnitte: Der erste ist die Ortsumgehung Eltingshausen, die von der bestehenden B286 um den Ort zur ehemaligen B19 führt. Der zweite Abschnitt führt vom Knotenpunkt Eltingshausen-West zwischen Reiterswiesen und Arnshausen durch bis zur Würzburger Straße.

Für den ersten Abschnitt kann sich Schlegel auf die Vorarbeit des Landkreises stützen, der 2015 begonnen hatte, die Ortsumgehung als Kreisstraße zu planen. "Das ist ein Vorteil", sagt Schlegel. Die Einwände, die damals an den Landkreis herangetragen wurden, hat das Staatliche Bauamt in seiner Planung gleich mit berücksichtigt. Trotzdem hatten die Ingenieure noch genug Arbeit. "Die Anforderungen an eine Bundesstraße sind höher als an eine Kreisstraße", erklärt Schlegel den Aufwand.

Die Regierung von Unterfranken wird in den nächsten Wochen die technische Planung und die zu erwartenden Kosten für den ersten Abschnitt unter die Lupe nehmen. "Wir werden uns um eine zügige Prüfung bemühen, damit das Projekt vorankommt", sagt Pressesprecher Johannes Hardenacke.

Bagger nicht vor 2021

Das Staatliche Bauamt braucht das Okay der Regierung, um mit dem Planfeststellungsverfahren zu beginnen. Das ist nötig, um Baurecht zu erhalten, also die rechtliche Genehmigung, die Straße bauen zu dürfen. Bis zum Planfeststellungsverfahren dauert es allerdings: Vorher muss der Vorentwurf für die Trasse von der Eltingshäuser Höhe nach Bad Kissingen stehen. Schlegel: "Im Dezember wird mit den Planungen für den zweiten Bauabschnitt begonnen". Steht der Vorentwurf, geht dieser zur Prüfung ebenfalls an die Regierung. Erst danach kümmern sich die Planer um das Baurecht. "Mit dem Bau kann somit frühestens 2020 gerechnet werden", erklärt der Bauoberrat. Das wären dann vorbereitende Arbeiten wie zum Beispiel Rodungen und Fällarbeiten. Bagger werden - auch im Idealfall - wohl nicht vor 2021 rollen.

Die Verlegung der Bundesstraße dient dazu, den Kissinger Raum besser an die A71 und Schweinfurt anzubinden. Arnshausen und Oerlenbach sollen vom Durchgangsverkehrs befreit werden. Außerdem geht es darum, den Trinkwasserschutz am Terzenbrunn zu gewährleisten. Die bestehende B286 führt direkt durch das Wasserschutzgebiet und bietet nach heutigem technischen Standard keinen ausreichenden Schutz. Die B286 neu ist mit einem Fahrstreifen in jede Fahrtrichtung geplant.

Geschichte und Zahlen zur B286 neu

Geschichte Eine neue Trasse für die B286 von Bad Kissingen zur damaligen B19 wurde bereits in den 1980er Jahren geplant. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde jedoch die A71 vorgezogen. Ab 2000 plante man eine dreispurige Variante für die B286 neu, als Anschluss an die neue Autobahn. Grundlage waren jedoch unrealistische Berechnungen zur künftigen Verkehrsbelastung. Der Bundesrechnungshof kippte die Planung des Staatlichen Bauamts vor mehr als zehn Jahren, die Arbeit begann von vorne. Weil die Zukunft des Vorhabens politisch nicht gesichert war, kam die Planung zum Erliegen. Der Landkreis Bad Kissingen sprang ein und plante stattdessen die Ortsumgehung Eltingshausen als Kreisstraße. Ende 2016 wurde das Projekt - auch aufgrund von Bürgerprotesten - erneut in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Das Staatliche Bauamt kümmert sich seitdem wieder federführend um die Planung.

Zahlen Nach Angaben des Staatlichen Bauamts liegt die Verkehrsbelastung bei 7110 Fahrzeugen am Tag östlich von Oerlenbach und bei 9898 Fahrzeugen täglich nördlich von Arnshausen (Stand: 2015). Der Schwerlastanteil liegt bei zwischen 2,9 bis 3,4 Prozent.