Amtstierarzt lobt Circus Krone für vorbildliche Tierhaltung
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Montag, 02. Sept. 2013
Auf unserem Internetportal inFranken.de werfen Tierschützer dem Circus Krone Tierquälerei vor. Wir haben bei Amtstierarzt Dr. Thomas Koy nachgehakt.
Von "Tierquälerei" bis "Propaganda" reichen die Kommentare zur Tierhaltung des Circus Krone auf unserem Internetportal. "Krone ist aus meiner Sicht das Maß der Dinge in punkto Zirkustierhaltung", stellt Dr. Thomas Koy, Amtstierarzt am Landratsamt Bad Kissingen, diesen Vermutungen sein fachliches Urteil entgegen. Auf Nachfrage der Saale-Zeitung schilderte er seine Eindrücke von den Kontrollen.
Schon lange vor der Anreise habe sich der Zirkus bei der Behörde gemeldet: "Da wurde mit offenen Karten dargelegt, dass sie bemüht sind, alle Vorgaben zu erfüllen", berichtet Koy. Noch vor der ersten Vorstellung machte sich dann der Amtstierarzt selbst vor Ort ein Bild. Ergebnis: "Ich habe keine Mängel während meiner Kontrolle gefunden."
Kratzbaum und Wasserbecken
Die Verantwortlichen hätten ihm alles bereitwillig gezeigt: Von den Futter-Vorräten bis zu den Gehegen, vom Kratzbaum für die Löwen bis zum Schwimmbecken für die Seelöwen. "Das ist wirklich groß", war Koy beeindruckt vom Aufwand, und: "Im Transport-Wagen gibt es sogar zusätzlich ein Salzwasser-Becken."
"Von der rechtlichen Beurteilung her erfüllt Krone die Auflagen - und zwar vorbildlich", lautet das Fazit des Veterinärs. Dass es Tierschützer gebe, die generell gegen die Haltung von Tieren in Gefangenschaft seien, weiß natürlich auch Thomas Koy, seine Aufgabe sei allerdings nur zu überprüfen, dass alle Vorgaben eingehalten werden. Für jedes der 201 Tiere, die mit dem Zirkus heute zum letzten Mal auftreten und dann weiter nach Schweinfurt reisen, gebe es genaue Vorgaben. Allerdings richtet sich Thomas Koy bei seinen Kontrollen nach eigenen Angaben nicht nur nach den Richtlinien: "Wir gehen natürlich auch nach dem äußeren Erscheinungsbild und dem Verhalten der Tiere." Und auch hier habe er nur gutes gesehen.
"Das sind ja in der Regel im Zoo oder im Zirkus geborene Tiere", stellt der Amtstierarzt klar. Als Beispiel nennt er den Nashornbullen des Zirkusses: "Der ist 30 Jahre alt und kennt nichts anderes." Wie auch viele andere Tiere sei er vermutlich an die Gefangenschaft gewöhnt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere darunter leiden."
Auch wenn es keine Mängel bei der ersten Kontrolle gab, machte sich Koy im Übrigen auch danach noch unangemeldet ein Bild vor Ort: Selbst heute am Abreisetag des Zirkusses schaut er sich den Zoo noch einmal an.
Den ursprünglichen Bericht samt der Leser-Kommentare finden Sie hier.