Absturz in Bad Kissingen: Pilot wollte nur einen Kaffee trinken
Autor: Peter Rauch
Bad Kissingen, Sonntag, 07. Oktober 2018
Nach wie vor ist die Ursache des Absturzes unklar. Der Pilot flog nach Bad Kissingen, um bei schönem Wetter einen Kaffee zu trinken.
Der Mann, der am vergangenen Freitag beim Flugzeugabsturz in Bad Kissingen starb, wollte nur mal kurz in Bad Kissingen einen Kaffee trinken. Bei schönstem Wetter flog er im Taunus los, dann stürzte er kur vor Bad Kissingen ab. Was zum Unglück geführt hat, ist noch unklar.
Nach einem Zeugenaufruf der Polizei haben sich bereits mehrere Personen gemeldet, die einen zunächst normalen, dann aber steil absinkenden Flug des Flugzeugs beobachtet haben wollen. Das könnte auf gesundheitliche Probleme oder sogar eine Bewusstlosigkeit des Piloten hindeuten. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt sieht diese Aussagen aber als reine Spekulationen an.
Was vor wenigen Jahren im Rahmen des Jugend- Berufsfeuerwehrtages noch als Fiktion geübt wurde, wurde am vergangen Freitag traurige Wirklichkeit: Ein Flugzeugabsturz mit tödlichem Ausgang, fast in Sichtweite des damaligen Übungsgeländes in der Au. Schnell war der Brand an der Absturzstelle direkt zwischen Kurgärtnerei und dem nebenan verlaufendem Rad- und Fußweg gelöscht, sagte Kreisbrandinspektor Harald Albert dieser Zeitung gegenüber.
Weit schwieriger hingegen das Wie und Warum der Motorsegler mit seinem 82-jährigen Piloten abstürzte. Schwierig vor allem deshalb, weil die Unfallstelle nur noch ein Trümmerfeld bildete. Teile des Propellers hatten sich tief in den Boden gebohrt, der Motorblock, gut koffergroß, und ein Teil des Höhenleitwerks waren die größten Überbleibsel der Maschine.
Fast der gesamt Glasfaserrumpf war durch die enorme Brandhitze zerfallen, wenn nicht schon beim Aufprall zerstört worden. So war auch keine Flugzeugkennung mehr möglich.
Zur Landung angemeldet hatte sich der Senior auch nicht, obwohl er schon in Sichtweite des Kissinger Flugfeldes war. So begann die Polizei, benachbarte Flugplätze abzufragen. Aus dem Taunus kam dann die Bestätigung, dass gegen 11 Uhr von dort ein Pilot Richtung Bad Kissingen gestartet sei - "er wolle nur mal kurz in Bad Kissingen einen Kaffee trinken". Knapp eine Stunde später endete der Flug dann abrupt rund zwei Kilometer vor dem Ziel.
Bis in den frühen Abend hinein dauerten die Bergungsarbeiten. Größere Teile wurden von einem heimischem Abschleppunternehmen mit einem kleinen Autokran auf ihren Abschleppwagen verladen, der größere Teil der Trümmer, also alles kleinflächige, kam in einen Wechselcontainer einer kurzfristig informierten Baufirma.