Mespelbrunn: Betrüger erbeuten 50.000 Euro mit "Schockanruf" bei Seniorin
Autor: Redaktion
Mespelbrunn, Donnerstag, 21. Sept. 2023
Betrüger haben in Unterfranken in mehrere tausend Euro Bargeld erbeutet. Mit einer perfiden Masche schlugen die Täter gleich zu und brachten eine ahnungslose Seniorin um ihr Erspartes.
Eine Seniorin ist in Mespelbrunn auf Betrüger hereingefallen und hat dadurch einen großen Teil ihrer Ersparnisse verloren. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte, riefen die Betrüger die Frau am Mittwoch (20. September 2023) an. Sie erzählten dem Opfer vor einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall, den ihr Sohn verursacht hätte. Um eine angebliche Haftstrafe abzuwenden, stellte ein falscher Generalstaatsanwalt am Telefon die hohe Kautionsforderung.
Aus Sorge um ihren Sohn übergab die Rentnerin um 13 Uhr bei ihr Zuhause 50.000 in Bar an einen männlichen Abholer. Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise geben können oder die Übergabe beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 0931 457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen.
Mit perfider Masche: Telefonbetrüger erbeuten 50.000 Euro
Die Polizei warnt vor Betrugsmaschen dieser Art, bei denen sich Täter als vermeintliche Polizisten oder Enkel ausgeben und Geld fordern. Immer wieder kommt es zu solchen betrügerischen Anrufen in ganz Franken. So auch bei Marlene Bayer. Die 82 Jahre alte Seniorin trickste innerhalb von vier Jahren fünfmal Telefonbetrüger aus, die bei ihr anriefen.
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Bereits 2020 rief das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne "Leg’ auf" ins Leben. Zusätzlich startete im Juli 2022 an unterfränkischen Schulen die Kampagne "Ich schütze Oma und Opa". Mit den Kampagnen setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie "Enkeltrickbetrug" und "Falsche Polizeibeamte", aber auch neue Betrugsmaschen wie ID-Spoofing zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Denn diese gehören besonders häufig zu den Opfern, wie beispielsweise eine 87-Jähriger aus Bamberg, der nach einem Schockanruf 30.000 Euro abgenommen wurden.
Telefonbetrüger rufen an: diese Verhaltenstipps gibt die Polizei
Die Polizei warnt in dem Zusammenhang eindringlich vor Telefonbetrug und gibt folgende Tipps:
- Lege auf. Wähle selbst die Notrufnummer 110 und frage bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz beziehungsweise ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist dich niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben.
- Übergib keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei dir an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen.
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl).
- Sprich mit deinen Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen.