Unglaubliche Entdeckung in Trödelladen: Fränkisches Kunstwerk galt seit 1945 als verschollen

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Aschaffenburg: Verschollene Marmorbüste zurück im Pompejanum
Ein Publikumsmagnet: Die zurückgekehrte römische Porträtbüste an ihrem Platz im Pompejanum in Aschaffenburg.
Aschaffenburg: Verschollene Marmorbüste zurück im Pompejanum
Heiko Becker (dpa)
Rückkehr eines verschollen geglaubten Kunstwerks:
Eine seit dem Zweiten Weltkrieg vermisste römische Marmorbüste ist ins Aschaffenburger Pompejanum zurückgekommen.
Rückkehr eines verschollen geglaubten Kunstwerks:
Quelle: Heiko Becker (dpa)

Seit dem Zweiten Weltkrieg fehlte von ihr jede Spur - bis sie eine Frau in einem Laden in Amerika für einen Spottpreis erstand. Nun ist die Marmorbüste nach Franken zurückgekehrt.

Eine seit dem Zweiten Weltkrieg vermisste römische Marmorbüste ist ins Aschaffenburger Pompejanum zurückgekommen. Die Bayerische Schlösserverwaltung feierte die Rückkehr am Donnerstag (6. Juli 2023) mit einem Willkommensfest. Der Fundort der Büste ist aber durchaus kurios.

Die etwa 30 Zentimeter große und 16 Kilogramm schwere Büste war 1850 im Pompejanum aufgestellt worden. Nach der kriegsbedingten Auslagerung in den Landschaftspark Schönbusch 1945 galt sie als verschollen. 2018 tauchte das Kunstwerk im US-Bundesstaat Texas in einem Trödelladen wieder auf.

Irrer Fund: Verschollene antike Marmorbüste kehrt nach Aschaffenburg zurück

Eine Frau kaufte es dort den Angaben zufolge für nur 34,99 Dollar. Das San Antonio Museum of Art in Austin (Texas) unterstützte die Schlösserverwaltung bei der Rückholung nach Bayern. Wie die Büste nach Amerika gelangte, ist laut Schlösserverwaltung nicht sicher bekannt. Auch, wen die Büste darstellen soll und wann und wo genau sie hergestellt wurde, ist nicht gesichert. Ebenso gibt es keine Angabe zum Wert der Büste.

Das Pompejanum in Aschaffenburg ist ein ab 1840 erbautes Haus, das einem römischen Wohnhaus nachgebildet ist und als Anschauungsobjekt für römische Architektur, Inneneinrichtung und Kunst dient.

Laut Bayerischer Schlösserverwaltung zählen zu den wertvollsten Ausstellungsstücken römische Marmorskulpturen, Kleinbronzen und Gläser sowie zwei Götterthrone. Auch Kunstwerke aus der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München sind zu sehen.

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Das vom Architekten Friedrich von Gärtner entworfene Gebäude hatte der damalige König Ludwig I. in Auftrag gegeben, angeregt durch Ausgrabungen in Pompeji, so Angaben der Schlösserverwaltung. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum schwer beschädigt und das Inventar ausgelagert. Ab 1960 wurde es restauriert.

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