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Kreis Ansbach: Brand in zukünftiger Flüchtlingsunterkunft - Mann festgenommen


Autor: Redaktion

Wassertrüdingen, Donnerstag, 07. Dezember 2023

Im Landkreis Ansbach soll eine neue Flüchtlingsunterkunft gebaut werden. Doch Ende November brach auf dem Gelände ein Feuer aus. Die Polizei ermittelte daraufhin, ob es sich um Brandstiftung handelt. Nun gab es eine Festnahme - und ein Geständnis.


Update vom 07.12.2023: Nach Brand in Flüchtlingsunterkunft - Polizei verkündet Festnahme

Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft, die sich im Landkreis Ansbach noch im Bau befand, gab es nun eine Festnahme. Einem 33-jährigen Mann wird vorgeworfen, das Feuer in Wassertrüdingen vorsätzlich gelegt zu haben. Er gilt nun als dringend tatverdächtig. Die Ermittlungen laufen.

Das war zuvor geschehen: Am Donnerstagabend, dem 23. November 2023, gegen 21 Uhr, bemerkte ein Zeuge das Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in der Oettinger Straße und wählte den Notruf. Beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehren der umliegenden Gemeinden stand ein Sanitärcontainer bereits in Vollbrand. Zudem wurden ein direkt daneben stehendes Großzelt sowie ein weiterer Container durch das Feuer stark beschädigt, berichtet das Polizeipräsidium Mittelfranken. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro.

Nach einer ersten Begutachtung, an der ein Brandermittler, die Spurensicherung sowie Beamte des Kommissariats für Staatsschutz teilnahmen, gab es schnell Hinweise, die auf eine vorsätzliche Brandstiftung schließen ließen. Bei der Kriminalpolizei Ansbach wurde daher die Ermittlungskommission "Zelt" gebildet. Die Beamten begannen mit den Ermittlungen, die in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach stattfanden. Unter anderem vernahmen die Ermittler Zeugen und sicherten bzw. werteten vorhandene Videoaufzeichnungen im unmittelbaren Umfeld zum Brandort aus.

Video:




Dabei verdichteten sich die Hinweise auf einen 33-jährigen Tatverdächtigen aus dem Landkreis Ansbach: Laut Polizei handelt es sich um den Fahrer eines weißen Kastenwagens, der zuvor als Zeuge gesucht worden war. Der Fahrer wurde identifiziert und am Mittwoch (6. Dezember 2023) festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ansbach erließ das Amtsgericht zudem einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Mannes.

Bei einer Vernehmung gestand der Tatverdächtige, den Brand vorsätzlich gelegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Ansbach stellte gegen ihn Haftantrag wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Ansbach erließ daraufhin am 6. Dezember Haftbefehl, welcher außer Vollzug gesetzt wurde.

Erstmeldung vom 26.11.2023: Feuer in zukünftiger Flüchtlingsunterkunft - war es Brandstiftung?

Am Donnerstag (23.11.2023) gab es einen Brand in einer im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft in Wassertrüdingen (Landkreis Ansbach). Die Kriminalpolizei Ansbach richtete eine Ermittlungskommission ein, die Beamten können eine vorsätzliche Brandlegung nicht ausschließen, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt.

Ein Zeuge nahm Feuer in einer im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft in der Oettinger Straße wahr und verständigte den Notruf. Beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehren der umliegenden Gemeinden stand ein Sanitärcontainer bereits in Vollbrand. Zudem wurde ein direkt daneben befindliches Großzelt sowie ein weiterer Container durch das Feuer nicht unerheblich beschädigt. Verletzt wurde durch den Brand niemand.

Brandermittler der Kriminalpolizei Ansbach, Beamte der Spurensicherung sowie des Kommissariats für Staatsschutz begutachteten am Freitagmorgen den Brandort. Im Ergebnis schließen die Beamten einen technischen Defekt weitestgehend aus, da die Container noch nicht an das Stromnetz angeschlossen waren. Folglich können die Ermittler auch eine vorsätzliche Brandlegung nicht ausschließen.

Kripo Ansbach ermittelt und sucht Zeugen

Bei der Kriminalpolizei Ansbach wurde eine Ermittlungskommission errichtet. Die Beamten führen derzeit weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungsmaßnahmen durch, die zur Aufklärung der genauen Hintergründe des Brandes führen sollen.

Die Beamten bitten weiterhin um Zeugenhinweise. Personen, die zwischen ca. 20 Uhr und 21 Uhr auffällige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0911/2112-3333 zu melden. Insbesondere sucht die Polizei Zeugen, die Angaben zu einem weißen Kleintransporter machen können, welcher sich um die Brandzeit im Bereich der Oettinger Straße aufgehalten haben könnte. Der Fahrer wird als wichtiger Zeuge gesucht.

Ende September war es in einer Asylunterkunft in Erlangen zu einem großen Brand gekommen - die Container waren anschließend nicht mehr bewohnbar. Das Feuer soll von einem Bewohner gelegt worden sein.