Welche Standorte besonders stark betroffen sind
Besonders hart trifft es Mobility-Standorte in Baden-Württemberg. Im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach sollen bis Ende 2030 rund 3.500 Stellen abgebaut werden. In Schwieberdingen bei Stuttgart sollen rund 1.750 Stellen bis Ende 2030 wegfallen. In Waiblingen, ebenfalls nicht weit entfernt von Stuttgart, plane das Unternehmen, die Produktion für Verbindungstechnik mit derzeit rund 560 Mitarbeitenden bis Ende 2028 auslaufen zu lassen, hieß es laut Mitteilung.
Am badischen Standort Bühl/Bühlertal gebe es einen Anpassungsbedarf von 1.550 Stellen bis Ende 2030. Und im saarländischen Homburg plane Bosch den Abbau von rund 1.250 Stellen bis Ende 2030. Hinzu kämen weitere Anpassungen, zum Beispiel auch in der Bosch-Zentrale, sagte Arbeitsdirektor Grosch.
Wie der Betriebsrat reagiert
«Es steht außer Frage, dass die Situation in der deutschen und europäischen Automobil- und Zulieferindustrie sehr angespannt ist», sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Geschäftssektors Mobility, Frank Sell, einer Mitteilung zufolge. «Einen Personalabbau dieser historischen Größenordnung - ohne gleichzeitige Zusagen zur Sicherung unserer Standorte in Deutschland - lehnen wir jedoch entschieden ab!» Bosch verspiele damit Vertrauen und sorge für «einen sozialen Kahlschlag in vielen Regionen», kritisierte Sell.
In einer Pressekonferenz sagte Sell, es stehe ein extrem heißer Herbst bevor. Man werde «kämpfen wie ein Löwe». Der Betriebsrats-Chef gab auch einen Einblick in die Gefühlswelt der Belegschaft. Am Stuttgarter Standort Feuerbach sei es beim Verkünden der Maßnahmen am Donnerstag «mucksmäuschenstill» gewesen. Die Leute seien Sell zufolge «völlig geschockt» gewesen, viele Mitarbeiter hätten geweint.
Was die IG Metall dazu sagt
Die Gewerkschaft IG Metall reagierte empört. «Nach Ihren jüngsten Ankündigungen würde Robert Bosch im Grab rotieren!», warf Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, dem Management des Unternehmens in einer Mitteilung vor. «Sie treten die Werte mit Füßen, die Bosch erfolgreich gemacht haben: Zuverlässigkeit, Verantwortung und ein faires Miteinander.»
Die IG Metall kündigte Widerstand gegen die Maßnahmen an. «Wir werden uns als IG Metall wehren. Es geht um viele tausend Beschäftigte von Bosch, die ihren Arbeitsplatz verlieren, es geht um deren Familien und es geht um Regionen, die Perspektive, Kaufkraft und Steuereinnahmen verlieren», sagte Benner. Es gehe aber auch um den Industriestandort als Ganzes.