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Wetterprognose in Deutschland: Kommt der arktische Winter? Experte mit heftiger Vorhersage


Autor: Melina Mark

Deutschland, Sonntag, 12. Februar 2023

Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung hat eine heftige Prognose abgegeben, kurzfristig, wie langfristig. Anstelle eines arktischen Winters soll es bereits im Februar ein Frühlingserwachen geben. Die Vorhersage für den Sommer 2023 ist ähnlich drastisch: Steht uns ein Rekord-Sommer bevor?
Die noch geschlossenen Blüten von Krokussen sind bei Sonnenschein auf einer Wiese. Der Frühling soll über Deutschland hereinbrechen.


Bald ist Mitte Februar erreicht und somit der Zeitpunkt, für welchen eigentlich arktische Temperaturen bis zu - 20 Grad Celsius angekündigt worden waren. Der Polarwirbel sollte zerbrechen und die große Kälte Europa fluten. Zumindest lauteten so die Schlagzeilen vieler Medien vor etwa zwei Wochen. "Es waren mal wieder die üblichen Wetter-Märchen", berichtete Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met.

Stattdessen soll das genaue Gegenteil eintreten. Milde Luftmassen kommen nach Deutschland. Am Montag (13. Februar 2023) und am Valentinstag (14. Februar 2023) sind verbreitet mehr als 10 Grad zu erwarten, im Westen und Südwesten an Flüssen in der Spitze sogar 15 Grad oder 16 Grad.

Bis Fasching soll es mild bleiben: Danach könnte es leicht abkühlen

"Es liegt ein Hauch von Vorfrühling in der Luft", sagt Jung. Und so mild könnte es auch bis zu den närrischen Tagen weitergehen. Ob es dann auch weiter trocken bleiben wird, kann man aktuell aber noch nicht sagen. Bis Fastnachtssonntag wird es recht mild bleiben.

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Möglicherweise sinken die Temperaturen ab Rosenmontag (20. Februar 2023) wieder ein wenig, aber darüber können Expert*innen noch keine Aussage treffen. Nur eines ist wohl im Februar nicht in Sicht: ein Wintereinbruch.

"Der Februar ist schon jetzt 1,4 Grad wärmer als das langjährige Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Damit ist es dann der dritte zu warme Wintermonat", erklärt Jung. Das mache den Winter 2023/23 zu einem Mildwinter. Bereits im Sommer hatte der US-Wetterdienst NOAA mit dessen CFS-Modell einen solchen Mildwinter vorausgesagt.

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

  • Donnerstag (9. Februar): 3 bis 7 Grad, viel Sonnenschein, kalte Nacht
  • Freitag (10. Februar): 4 bis 8 Grad, zunehmend Wolken und Dunst, Nacht nicht mehr ganz so kalt
  • Samstag (11. Februar): 5 bis 11 Grad, Mix aus vielen Wolken, etwas Sonne, mild
  • Sonntag (12. Februar): 6 bis 11 Grad, meist mildes Wetter, ab und zu etwas Sonnenschein
  • Montag (13. Februar): 7 bis 12 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, etwas Regen
  • Dienstag (14. Februar): 9 bis 15 Grad, meist freundlich, Sonne und Wolken im Wechsel, sehr mild
  • Mittwoch (15. Februar): 9 bis 15 Grad, meist recht mild und zeitweise etwas Sonnenschein
  • Donnerstag (16. Februar): 8 bis 14 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, kurze Regenschauer möglich
  • Freitag (17. Februar): 9 bis 15 Grad, mal Sonne, mal Wolken und meist trocken
  • Samstag (18. Februar): 8 bis 14 Grad, aus Westen etwas Regen, aber sonst auch mal Sonne und sehr mild
  • Sonntag (19. Februar): 8 bis 14 Grad, meist recht mildes Wetter, einzelne Schauer möglich
  • Rosenmontag (20. Februar): 6 bis 11 Grad, etwas kühler, vereinzelt neben Sonnenschein auch mal Regenschauer

Ob es im März oder April nochmal Schnee geben wird, ist unklar. Dem Wetter-Experten zufolge bestehe immer die Möglichkeit auf Schneeschauer. Die Langfrist-Modelle sehen aber insgesamt eher einen deutlich zu warmen März und einen leicht zu warmen April. Einem warmen Frühling steht also nichts im Weg.

Auch für den Sommer 2023 gibt es schon eine Prognose des NOAA-Wetterdienstes. "Der Sommer 2023 soll dann wie erwähnt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls viel zu warm ausfallen. Ob wir auch Hitzespitzen um 40 Grad bekommen werden, kann man aus diesen Prognosen allerdings nicht ablesen. Das ist dann doch noch völlig offen", erklärt Jung.

"Heftiger Hitzesommer": Es könnte rekordwarm werden

Der Zeitraum Juni bis August 2023 soll rund 1 bis 2 Grad wärmer ausfallen als der neue Vergleichszeitraum der Jahre 1991 bis 2020. Das wäre dann ein rekordwarmer Sommer, vielleicht sogar ein heftiger Hitzesommer. Noch ist es nur eine erste Abschätzung.