Weltwirtschaftsforum endet: Fünf Schlüsselsätze
Autor: Theresa Münch, dpa
, Freitag, 19. Januar 2024
Den Zustand der Welt verbessern - das ist der Anspruch des Weltwirtschaftsforums in Davos. Kriege, Krisen und KI bewegten das WEF in diesem Jahr. Was ist das Fazit?
Das Weltwirtschaftsforum gilt als das Treffen der politisch-ökonomische Weltelite - und ist immer auch ein Seismograph für den Zustand der Welt. In diesem Jahr war es als geopolitisches Krisenforum angekündigt: Gründer Klaus Schwab brachte hochkarätige Gäste aus den heißen Kriegsregionen in die verschneiten Schweizer Berge.
Das Machtzentrum, das das Weltwirtschaftsforum früher sein wollte, ist es kaum. Doch das Treffen ist eine Art Runder Tisch der Welt. Austausch ist wichtig, auch wenn er die Weltlage nicht unmittelbar ändert.
Ein Fazit in diesem Jahr kann sein: Friedensbemühungen haben einen schweren Stand. Und viele Menschen sind krisenmüde. Nicht Israels Präsident Izchak Herzog füllte die große Halle im Davoser Kongresszentrum. Stattdessen standen die WEF-Teilnehmer Schlange für ChatGPT-Entwickler Sam Altman und seine Visionen zur Künstlichen Intelligenz.
Was bewegte das WEF 2024 also? Fünf ausgewählte Schlüsselsätze:
«Irgendwann wird Russland verstehen, dass sie einen zu hohen Preis zahlen.» (Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg)
Der Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhielt viel Aufmerksamkeit - das ist wichtig für die Ukraine. Denn die Unterstützung des Westens für das von Russland angegriffene Land könnte bröckeln. Unter diesem Eindruck reiste Selenskyj an, um Politikern und Unternehmern ins Gewissen zu reden. «Putin ist ein Raubtier, das sich nicht mit Tiefkühlprodukten zufrieden gibt», sagte er. Diese Reaktion auf Forderungen nach einem «Einfrieren» des Krieges dürfte in Erinnerung bleiben.
Ob Selenskyj greifbare Ergebnisse nach Hause bringt, wird sich zeigen. Eine Hoffnung der ukrainischen Seite wurde enttäuscht: Zu einem Treffen mit Chinas Ministerpräsident Li Qiang kam es übereinstimmenden Berichten zufolge nicht. Dabei hofft die Ukraine schon lange, China im Kampf gegen Russland auf ihre Seite zu ziehen. Doch auch bei einem internationalen Treffen zu Selenskyjs Zehn-Punkte-Friedensplan saß China nicht am Tisch.