Wegen Öl-Embargo: Habeck befürchtet Benzin-Knappheit in Teilen Deutschlands
Autor: Redaktion
Deutschland, Freitag, 06. Mai 2022
Bundeswirtschaftsminister Habeck befürchtet aufgrund des geplanten Embargos für russisches Öl eine Knappheit von Benzin in Teilen Deutschlands. Doch er beruhigt auch.
"Es ist nicht auszuschließen, das muss ich leider sagen, dass es tatsächlich zu Knappheiten kommt“, sagte Habeck am Mittwochabend (04.05.2022) in der Sendung RTL Direkt im Hinblick auf das geplante Embargo für russisches Öl.
Es könne passieren, dass "für eine begrenzte Zeit zu wenig Öl und damit zu wenig Benzin verfügbar ist", sagte Habeck weiter.
Benzin könnte in Deutschland knapp werden
Der Bundeswirtschaftsminister meint, dass in Berlin-Brandenburg das Benzin zeitweise knapp werden könnte. Grund dafür sei, so Habeck, eine mögliche Verknappung des Öls in der Raffinerie im brandenburgischen Schwedt.
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In der Großraffinerie wird nämlich ausschließlich russisches Öl verarbeitet. Es werde jedoch aktuell an Lösungen gearbeitet. Auch der Ölkonzern Shell rechnet damit, dass ihre Raffinerie heruntergefahren werden müsste, falls es zu einem Lieferausfall von Rohöl kommt.
Dies liege an unzureichenden sonstigen Versorgungswegen für die Anlage sowie an dem speziellen russischen Öl, auf dessen Verarbeitung Schwedt spezialisiert sei, erkärt Shell-Chef Ben van Beurden.
Doch Habeck beruhigt auch: Einfamilienhaus sei das Letzte, was Eingriff zu befürchten hat
Wie Habeck weiter sagt, sei das "Einfamilienhaus, was mit Gas heizt, das Letzte, was staatlich einen Eingriff zu befürchten hat", trotzdem müsse sich Deutschland auf eine Verschlechterung der Gasversorgung vorbereiten.
"Wenn Putin den Gashahn zudreht, hätten wir nicht sofort eine Notlage. Aber wir müssen schauen, wie sich Verbrauch und Nachlieferung die Waage halten und die große Aufgabe ist ja, für den nächsten Winter die Speicher voll zu haben."