Feuerwerkshersteller Weco hat es kurz nach Silvester mit einem Shitstorm zu tun. Dabei geht es aber nicht etwa um ein Böllerverbot - sondern Knallbonbons. Auslöser für das Ganze war ein Tweet von Jan Delay.
Musiker Jan Delay hat den Feuerwerkshersteller Weco mit einem Tweet in Bedrängnis gebracht. "War sprachlos, als die kleine Tochter des Gastgebers gestern Abend diese 'Witze' aus unseren Knallbonbons vorgelesen hat", schrieb der 46-Jährige an Neujahr.
Auf den Zettelchen waren frauenfeindliche Sprüche zu lesen, zum Beispiel das Klischee, alle Frauen wären schlecht im Einparken. Ein zweiter Zettel zeigte einen "Witz" der auf Gewalt gegen Frau anspielt. Delay platze angesichts dessen der Kragen: "Was für eine frauenverachtende Scheiße ist das bitte?? Für Kinder ab 3??"
Jan Delay rechnet mit Feuerwerkshersteller ab: "Was für eine frauenverachtende Scheiße"
Der Musiker löste damit eine Welle an Kritik gegen Weco aus. Zahlreiche weitere Nutzer*innen teilten eigene Fotos mit ähnlichen Sprüchen aus Knallbonbons. Die Firma gab daraufhin ein Statement ab. "Wir entschuldigen uns hiermit ausdrücklich bei allen Personen, die sich von den Texten beleidigt oder angegriffen fühlen", heißt es darin. "Diskriminierung lehnen wir in jeglicher Form ab!" Auf dpa-Anfrage stellte der Hersteller am Montag (2. Januar 2023) nochmals klar, man bedaure, dass die Sprüche in Umlauf gelangt seien. Die dargestellten Inhalte seien "weder witzig noch geschmackvoll noch zeitgemäß".
Für Weco ist die Kritik jedoch keineswegs neu. Man sei "mit derselben Problematik" schon vor fünf Jahren konfrontiert gewesen. Damals habe man "alle textlichen Inhalte einer umfangreichen Überarbeitung unterzogen". In den danach hergestellten Produktionschargen seien Knallbonbons mit solchem Inhalt nicht mehr enthalten gewesen.
Allerdings könne es sein, dass Produkte aus älteren Produktionschargen erst kürzlich an Endverbraucher*innen verkauft worden seien. Das sei üblich, da Feuerwerk kein Mindesthaltbarkeitsdatum habe und Produktionschargen nie komplett in nur einem Jahr verkauft werden, sondern schrittweise über einen längeren Zeitraum. 2020 und 2021 hatte es wegen der Corona-Pandemie keinen Feuerwerksverkauf in Deutschland gegeben.
mit Material der dpa