Verivox: Autoversicherung teuer wie nie - "Ende noch nicht in Sicht"
Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa
Deutschland, Donnerstag, 31. Oktober 2024
Zahlreiche Autoversicherungen haben ihre Preise für Versicherte enorm angehoben. Ursache sollen teure Ersatzteile und massive Werkstattkosten sein.
           
Die Autoversicherung ist zur alljährlichen Wechselsaison im Spätherbst kostspielig wie nie zuvor. Laut dem Kfz-Versicherungsindex des Vergleichs- und Maklerportals Verivox sind Neuverträge gegenwärtig fast ein Viertel (24 Prozent) teurer als vor einem Jahr.
Dies ist der Durchschnitt für alle drei Arten der Autoversicherung: Haftpflicht sowie Teil- und Vollkasko. Ursache ist laut Verivox der starke Anstieg der Ersatzteilpreise und Werkstattkosten. Dabei gibt es Auto-Modelle, die besonders teuer sind und andere, die weniger kostspielig sind.
Autoversicherungen schnellen in die Höhe: Damit müssen Verbraucher rechnen
Vollkasko-Tarife besonders teuer:
Die Preise für Vollkasko-Tarife haben demnach mit einem Anstieg von 25 Prozent am stärksten zugelegt. Die Autohaftpflicht ist demnach 23 Prozent teurer als im Oktober 2023, Teilkasko 22 Prozent. Die Haftpflicht als gesetzlich vorgeschriebene Grundvariante zahlt nur für Schäden, die Autobesitzer an anderer Menschen Eigentum verursachen. "Kasko" - abgeleitet vom italienischen Wort für "Helm" - deckt hingegen auch Schäden am eigenen Fahrzeug ab. Auswertungszeitraum war vom 1. bis 25. Oktober. Im Zwei-Jahres-Vergleich sind Kfz-Versicherungsverträge laut Verivox sogar 40 Prozent teurer als im Herbst 2022.
Schwerpunkt der Schnäppchenjagd - Nicht preiswerter, sondern weniger teuer:
Das Unternehmen berechnet den Index gemeinsam mit dem Statistik-Experten Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf den Abschluss neuer Policen, nicht auf die ebenfalls teurer werdenden Bestandsverträge. Alljährlich im November und Dezember wechseln Millionen Autobesitzer in Deutschland auf der Suche nach günstigeren Tarifen ihre Kfz-Versicherung. Schon im vorherigen Jahr ging es bei der alljährlichen Schnäppchenjagd weniger darum, eine günstigere Versicherung zu finden, als den Preisanstieg ein wenig abzumildern.
Preiserhöhungen auch 2026 wahrscheinlich:
"Ein Ende der Kostensteigerungen ist noch nicht in Sicht und auch im kommenden Jahr werden die Preise weiter ansteigen", sagte Wolfgang Schütz. "Die Versicherer werden voraussichtlich bis 2026 ihre Prämien anpassen, um wieder in die Gewinnzone vorzudringen." Grundlage der Daten sind die Angebote der rund 40 Versicherer, die ihre Verträge auf Verivox vertreiben.
Versicherer schreiben Milliardenverlust mit Kfz-Policen:
Nach Prognose des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird die Branche in diesem Jahr bis zu zwei Milliarden Euro Defizit mit Kfz-Policen machen. Nach einer GDV-Hochrechnung aus dem September werden die Kfz-Beitragseinnahmen auf rund 33,6 Milliarden Euro steigen, die Kosten jedoch auf eine noch höhere Summe zwischen 34,9 und 35,6 Milliarden Euro.
Bereits 2023 hatten die Kfz-Versicherer laut GDV mit Kfz-Policen einen Verlust in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro hinnehmen müssen. Der GDV beklagt seit Jahren, dass die Kostensteigerungen für Autoreparaturen weit über der allgemeinen Inflationsrate liegen. Ein wesentlicher Faktor dabei sind die immer teurer werdenden Ersatzteile, ein weiterer die Werkstattkosten.
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