In der Esslinger Altstadt fallen am Morgen Schüsse, kurz darauf gibt es ein Feuer. Die Polizei geht davon aus, dass ein Streit um eine Mietwohnung eskaliert ist - mit tödlichen Folgen.
Der Notruf ging kurz nach 7 Uhr ein, als Nachbarn einen Streit sowie Knallgeräusche hörten und schließlich ein Feuer in der Esslinger Altstadt bemerkten. Dramatische Szenen spielten sich dort am Donnerstagmorgen (14. November 2024) ab: Eine junge Frau sprang aus einem Fenster, um sich zu retten, und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr rettete den 76-jährigen Hausbesitzer mithilfe einer Drehleiter von einem Balkon des brennenden Gebäudes. Polizeispezialkräfte durchsuchten das Haus.
Im Inneren machten die Einsatzkräfte dann eine grausige Entdeckung: Zwei Männer sind tot – der 31-jährige Sohn des Hauseigentümers und ebenfalls in dem Gebäude wohnender 61-Jähriger. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei eskalierten vermutlich Mietstreitigkeiten. Der Mietvertrag des 61-Jährigen war bereits seit längerem vom Vermieter gekündigt worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag mitteilten. Die Zwangsräumung der Wohnung war offenbar für den folgenden Tag vorgesehen.
Mieter soll Sohn des Vermieters getötet haben
Schon zuvor soll es mehrfach zu Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter gekommen sein. Laut Polizei wohnten alle Betroffenen – die beiden Toten, die verletzte 32-Jährige und der Eigentümer – in dem Mehrfamilienhaus am Rand der Esslinger Altstadt. "Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass der Mieter für den Brand in dem Gebäude und für den Tod des 31-Jährigen verantwortlich ist und danach sich selbst tötete", so die Polizei.
Die beiden Männer kamen vermutlich durch Schüsse ums Leben, da sie Schussverletzungen aufwiesen. Die möglichen Tatwaffen seien gefunden und sichergestellt worden. Beide Leichen sollen obduziert werden, um letztendlich Klarheit über die Todesursache zu erlangen.
Das Haus, in dem das Dachgeschoss brannte, sowie ein Nachbargebäude wurden vorsorglich geräumt. Die Löscharbeiten der Feuerwehr zogen sich bis zum Nachmittag hin. Anwohner wurden unter anderem über die Notfall-App Katwarn vor Rauchgasen gewarnt und aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Über der Innenstadt der knapp 100.000-Einwohner-Stadt östlich von Stuttgart lag beißender Rauchgeruch. Ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude konnte die Feuerwehr in der dicht bebauten Altstadt jedoch zunächst verhindern.
Anwohner hört "Explosionen"
"Ich habe geschlafen, dann habe ich vier Explosionen gehört", berichtete ein Nachbar einem dpa-Reporter. Er sei danach auf die Straße gegangen und habe eine Rauchwolke bemerkt. Die Polizei sprach von "Knallgeräuschen". Entschärfer des Landeskriminalamtes und ein Spezialeinsatzkommando waren daher an dem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr beteiligt.
Die Straße um den Brandort war seit dem frühen Morgen weiträumig abgesperrt. Ein Hubschrauber dokumentierte den Einsatz aus der Luft und unterstützte die Feuerwehr mit Hinweisen für die Löscharbeiten. Die Arbeit der Feuerwehr in der Altstadt gestaltete sich nach Angaben von Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) als schwierig. Fast 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Allerdings bestand laut Polizei keine Gefahr für die Bevölkerung. "Die Lage vor Ort ist unter Kontrolle", hieß es. Betroffene würden vom Rettungsdienst und von Mitarbeitern der psychosozialen Notfallversorgung betreut. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Mutter und zwei Söhne bei Unfall im Oktober in der Stadt gestorben
"Das ist wieder eine schwierige Situation für unsere Stadt", sagte Oberbürgermeister Klopfer. Erst im Oktober hatte es einen tragischen Unfall in der Stadt am Neckar gegeben: Damals war ein Autofahrer auf einen Gehweg geraten und hatte dort eine 39-Jährige sowie ihre drei und sechs Jahre alten Söhne erfasst. Die drei verstarben noch an der Unfallstelle.
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.