Tortilla-Chips werden massenhaft zurückgerufen: Pflanzengift kann zentrales Nervensystem beeinträchtigen
Autor: Redaktion, Nadine Wüste, Dunja Neupert-Kalb
Deutschland, Dienstag, 16. August 2022
Nachdem zuletzt vier Hersteller Tortilla-Chips zurückgerufen haben, folgt nun der Rückruf eines weiteren Herstellers. In den Chips wurde Pflanzengift nachgewiesen, das zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Nachdem in den vergangenen Wochen bereits Chips und Tortillas von den Herstellern Alnatura, Amaizin und Dennree zurückgerufen wurden, rufen jetzt zwei weitere Hersteller ihre Tortilla-Chips zurück.
Betroffen ist die gesamte haltbare Ware der Tortilla-Sorte "Bio Tortilla Chips salted (organic crispy corn Totilla Chips salted)" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.03.2023 des Herstellers Santa Maria. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Andere Produkte seien nicht von dem Rückruf betroffen, heißt es weiter.
Auch Rossmann ruft Chips zurück
Auch enerBiO, die Bio-Eigenmarke von Rossmann ist von dem Rückruf betroffen. Rossmann veröffentlichte eine entsprechende Mitteilung zum Rückruf zweier Chips-Produkte. Betroffen sind zum einen die "enerBiO Tortilla Chips Paprika" und zum anderen die "enerBiO Tortilla Chips Meersalz".
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Es handelt sich um die Chips mit EAN 4305615678559 und EAN 4305615678641. "Wir bitten Sie, beide Produkte, unabhängig vom Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nicht mehr zu verzehren und in unseren Verkaufsstellen zurückzugeben", heißt es von Rossmann. Andere
enerBiO-Produkte seien von dem Rückruf nicht betroffen.
Grund für den Rückruf ist in allen Fällen, dass während einer Produktkontrolle erhöhte Gehalte an Tropanalkaloiden nachgewiesen werden konnten. Tropanalkaloide sind natürliche Inhaltsstoffe bestimmter Ackerbeikräuter, wie beispielsweise der Tollkirsche. "Bei der Ernte können diese miterfasst werden und gelangen so als Verunreinigung in das Lebensmittel", erklärt Rossmann.
Tropanalkaloide können zu gesundheitlichen Problemen führen
Tropanalkaloide können zu vorübergehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen unter anderem über die Beeinflussung des zentralen Nervensystems führen. Typische Symptome sind Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit.
Verbraucher, die die Artikel gekauft haben, sollten die Produkte aus Sicherheitsgründen nicht verzehren, sondern im entsprechenden Markt, in dem das Produkt gekauft wurde, zurückgeben. "Wir bedauern diesen Vorfall sehr und bitten alle unsere Kunden und Verbraucher um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Für Rückfragen stehen wir Ihnen zur Verfügung", schließt der Hersteller von Santa ab. "Der Kaufpreis wird Ihnen selbstverständlich erstattet", heißt es bei Rossmann.