TikTok, Klima-Protest und Drogenkonsum: Karl Lauterbach wird für Auftritt bei Rezo gefeiert
Autor: Svenja Hentschel
Deutschland, Sonntag, 07. Mai 2023
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war zu Gast bei dem YouTuber Rezo. Zusammen haben die beiden auf TikTok-Videos reagiert und unter anderem über die Drogenerfahrungen des Ministers gesprochen.
"Ich bin Rezo-Fanbase. Heute gemeinsames Video gedreht. Die Antwort auf Philip A… kommt bald." - Mit diesen Worten hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor zwei Wochen auf Twitter ein gemeinsames Video mit dem YouTuber Rezo angekündigt. Seit seinen "Zerstörungsvideos" ist der 30-Jährige aus der politischen Öffentlichkeit nicht mehr wegzudenken. Anders als die kritischen Videos sorgt das Video mit Lauterbach für viel Schmunzeln bei den Zuschauer*innen.
Es ist ein ungewöhnliches Setting, denn der Gesundheitsminister war nicht etwa für ein normales Interview bei Rezo zu Gast, sondern um mit dem YouTuber gemeinsam TikTok-Videos anzusehen. Mit seiner trockenen, aber humorvollen Art wird der SPD-Politiker dabei schnell zum Publikumsliebling.
Rezo gibt Karl Lauterbach TikTok-Nachhilfe
Zu Beginn reagieren die beiden auf ein Video, dass sich um das derzeit viel diskutierte Thema Künstliche Intelligenz (KI) dreht. "Wissen Sie, was da passiert?", fragt Rezo seinen Gast und erklärt, dass es sich bei dem Kurzvideo, in dem so getan wird, als würde Lauterbach mit Angela Merkel einen Ego-Shooter spielen, um KI-generierte Stimmen handeln würde. Lauterbach reagiert humorvoll: "Wunderbar! Die Stimme ist wirklich sehr gut imitiert. Das macht mich jetzt auch ein bisschen unsicher, dass wir schon an dem Punkt sind. Ich hätte mir mehr gewünscht, dass vielleicht an der Optik gearbeitet worden wäre."
Nach einigen süßen Tiervideos, die "eigentlich gar keinen Sinn haben", stoßen die beiden auf ein weiteres viel diskutiertes Thema: die Klima-Proteste. Es wird ein TikTok-Video gezeigt, in dem Szenen rückwärts abgespielt werden, sodass es so aussieht, als würden Polizist*innen die Protestierenden auf die Straße setzen und für Blockaden sorgen. "Jetzt, wo ich das sehe, also ich habe immer gedacht, das wären anarchistische Klimaaktivisten. Aber ich hab immer zu kompliziert gedacht [...] das ist die Polizei, die das macht."
Auch um das Thema Cannabis-Legalisierung kommt der Politiker nicht herum. "Wie ist da eigentlich der Stand gerade bei Bubatz?", fragt Rezo. Denn Lauterbach hat einen Gesetzentwurf für die teilweise Freigabe von Cannabis auf den Weg gebracht. Der SPD-Politiker will die Freigrenze für den Besitz auf 25 Gramm erhöhen. Außerdem sollen Anbau und Kauf dann in lizenzierten Geschäften möglich sein. Eventuell könnte man schon 2024 legal in Deutschland Cannabis konsumieren.
Karl Lauterbach erzählt von eigenen Cannabis-Erfahrungen
"Aber will da in Bayern nicht jemand dagegen halten, dass das nicht passiert?", spielt Rezo daraufhin auf Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. Anschließend wird ein kurzes zusammengeschnittenes Video von Söder eingeblendet, indem er erst deutlich sagt, er wolle "für Bayern keine Drogen" und daraufhin aus einem Bierkrug trinkt. Lauterbach reagiert darauf gelassen: "Das ist ja dann ein Bundesgesetz. Die Bundesgesetze gelten auch in Bayern." Er ist sich sicher: "Das Gesetz wird kommen und wird auch in Bayern gelten."
Auch aus seinen eigenen "Bubatz"-Erfahrungen macht Lauterbach kein Geheimnis, auch wenn die Aussagen wohl mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind. Er habe da "eine sehr begrenzte Erfahrung" als "Arzt und Gesundheitspolitiker" versteht sich. Er habe sich "um die Gefahren einschätzen zu können im Selbstversuch eingearbeitet."