"Mussten qualvoll sterben": Tierschützer fordern Schockbilder auf Fleisch, Milch und Eiern

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PETA fordert Schockbilder auf tierischen Produkten
Die Tierschutzorganisation PETA fordert Warnhinweise und Schockbilder auf tierischen Produkten. So könnten Fleischverpackungen der Forderung nach in Zukunft aussehen.
PETA Deutschland e.V.
PETA fordert Schockbilder auf tierischen Produkten
Auch für Milch und Milchprodukte fordert die Tierschutzorganisation entsprechende Hinweise.
PETA Deutschland e.V.
PETA fordert Schockbilder auf tierischen Produkten
Eierverpackungen könnten zukünftig so aussehen - zumindest wenn es nach der Tierschutzorganisation PETA geht.
PETA Deutschland e.V.

Auf Zigarettenpackungen sind Warnhinweise und Schockbilder in Deutschland seit 2016 Pflicht. Dasselbe fordert jetzt die Tierschutzorganisation PETA für Fleisch, Eier und Co.

"Für diese Eier mussten Hühner qualvoll sterben" - Werden solche Warnhinweise bald auf tierischen Produkten im Supermarkt zu finden sein? Wenn es nach der Tierschutzorganisation PETA geht, sollten Schockbilder - wie man sie von Zigarettenpackungen kennt - auch auf Verpackungen von tierischen Produkten zu sehen sein.

Ernsthafte politische Vorhaben gibt es dazu derzeit allerdings nicht. Die Gruppe verweist jetzt allerdings auf eine Studie, die die Wirkung solcher Schockfotos bestätigen soll.

Studie: Schockbilder auf Fleischverpackungen zeigen Wirkung

Gemeint ist eine aktuelle Studie der britischen Universität von Durham. Tatsächlich scheinen Warnhinweise und -bilder auf Schnitzel, Kotelett und Co. den Appetit auf Fleischprodukte zu verringern. Für die Studie wurden 1001 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die mindestens 18 Jahre alt sind, Fotos von Gerichten mit Hinweisen wie "Warnung: Fleischessen trägt zum Klimawandel bei" vorgelegt.

Das Ergebnis: Die Probandinnen und Probanden griffen später um bis zu zehn Prozent weniger häufig zu Fleischgerichten als die Kontrollgruppe, der keine Schockbilder gezeigt worden waren. PETA fordert in Anbetracht der Studie eine "schnelle Umsetzung der Warnhinweise." Die Hinweise und Bilder sollten außerdem nicht nur auf Fleischprodukten, sondern auf allen Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs angebracht werden, schreibt die Organisation in einer Pressemitteilung.

"Mit Warnhinweisen wie 'Das Trinken dieser Milch macht Kälber zu Waisen' könnten Verpackungen von Tierprodukten endlich das zeigen, was sie enthalten: jede Menge Tierleid und Umweltzerstörung", erklärt Simon Handschuh, Fachreferent für Klima und Umwelt bei PETA. "Bisher sind Verpackungen mit irreführenden Bildern von glücklichen Schweinen und Kühen auf saftigen Wiesen oder frei laufenden Hühnern verziert, um von der grausamen Realität der Tierwirtschaft abzulenken. Ein Trick, um Verbraucherinnen und Verbraucher ausreichend zu täuschen und weiterhin Umsatz zu generieren."

"Schluss mit Etikettenschwindel": Tierschützer fordern andere Verpackungen von Fleisch & Co.

Die Tierschützer*innen sind überzeugt, dass Warnhinweise, das Bewusstsein für "die tatsächliche Produktionsweise tierischer Lebensmittel" bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern schärfen könnte. Schockbilder seien ein erster Schritt in Richtung eines tierfreundlichen und nachhaltigen Ernährungssystems, so die Überzeugung bei PETA

Der Vorschlag, Warnhinweise auf tierischen Produkten anzubringen, ist übrigens nicht neu. Schon im Jahr 2016 - als die Schockbilder für Zigaretten zur Pflicht wurden - forderten Tierschutzorganisationen entsprechende Warnungen für entsprechende Produkte. Die Organisation Tier im Fokus kritisierte - genau wie PETA - die unrealistischen Fotos von glücklichen Tieren auf den Verpackungen und forderte das Ende des "Etikettenschwindels".

Ob in Zukunft wirklich Warnhinweise auf tierischen Produkten kommen werden, bleibt abzuwarten. Aktuell erscheint die Umsetzung der Forderung allerdings eher unwahrscheinlich, auch wenn sich immer mehr Menschen für eine vegetarische oder vegane Ernährung entscheiden.

PETA fällt immer wieder mit teils skurrilen Forderungen und Aktionen auf: