Paukenschlag bei Theo Müller: Der Milch-Konzern will zwei Standorte der beliebten Joghurt- und Pudding-Marke Landliebe dicht machen. Was bedeutet das für Mitarbeiter und Kunden?
Joghurt, Pudding und Eis gibt es im Portfolio der beliebten Milch-Marke Landliebe. Bei dieser stehen jedoch massive Einschnitte an, wie Mitte der Woche bekannt wurde. Der Mutterkonzern Theo Müller aus dem bayerisch-schwäbischen Aretsried hat nämlich angekündigt, zwei Landliebe-Standorte in Deutschland schließen zu wollen.
Betroffen sind die Produktionsstätten Heilbronn und Schefflenz in Baden-Württemberg. Die rund 400 Mitarbeiter der beiden Werke seien am Mittwoch (21. Februar 2024) über den Schritt informiert worden, heißt es in einer Stellungnahme von Theo Müller. Bis Sommer 2026 soll der Betrieb schrittweise eingestellt werden.
Theo Müller macht Landliebe-Standorte dicht - Gründe vielfältig
Landliebe war ursprünglich Teil der Deutschland-Sparte des niederländischen Milch-Giganten Royal FrieslandCampina. Diese wurde vor gut einem Jahr von Theo Müller übernommen. Laut dem Unternehmen lassen die Kostenstrukturen an den Standorten Heilbronn und Schefflenz keine "wettbewerbsfähigen Produktkalkulationen" mehr zu. Es gebe keine Perspektive, "aus den tiefroten Zahlen zurück in ein langfristig profitables Geschäft zu kommen", so Landliebe-Managing-Direktorin Cornelia Heiser.
Als Gründe für die Schieflage nennt Müller einerseits den hohen Kostendruck und Investitionsbedarf an den beiden Standorten - vor allem aber in Heilbronn. Außerdem sei die Marktlage im Molkerei-Segment derzeit angespannt, so der Konzern. Es sei "mittel- und langfristig nicht mit einem signifikanten Volumenzuwachs und einer damit einhergehenden positiven Kostenentwicklung zu rechnen", so das Unternehmen.
Bedeutet die Schließung der beiden Standorte nun ein Aus für Landliebe auf dem deutschen Markt? Cornelia Heiser gibt Entwarnung: "Das Produktportfolio werden wir in andere deutsche Standorte der Unternehmensgruppe integrieren." Man sei sich bewusst, dass die Entscheidung Bestürzung bei den Mitarbeitern auslöse, so die Managerin weiter. Man wolle nun gemeinsam mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen für die Angestellten finden.
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