Spiel des Jahres 2020: "Pictures", "The Crew" und "Speedy Roll" -diese Spiele haben alle Preise abgeräumt
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Berlin, Dienstag, 08. Sept. 2020
Die Preisträger der bekanntesten Auszeichnung für Brettspiele im deutschsprachigen Raum stehen fest: "Pictures" heißt das Spiel des Jahres 2020. Als kreatives Partyspiel ähnelt es dem Vorjahressieger "Just One". Zum Kennerspiel des Jahres kürte die Jury "Die Crew". inFranken.de stellt Gewinner und Nominierte vor.
- In dieser Woche wurde der renommierte Spielepreis "Spiel des Jahres" vergeben
- "Pictures" ist "Spiel des Jahre 2020"
- "The Crew" ist "Kennerspiel des Jahres 2020"
- "Speedy Roll" ist "Kinderspiel des Jahres 2020"
- Die Spielebranche verzeichnete zuletzt ein deutliches Umsatzplus - auch dank der Corona-Beschränkungen
Gesellschaftsspiele und Brettspiele haben nicht zuletzt wegen der Corona-Einschränkungen Hochkonjunktur. Nun stehen die neuen Jahrgangsbesten fest. Die Preisverleihung zum "Spiel des Jahres 2020" in Berlin fiel diesmal ein paar Nummern kleiner aus - aber nicht ins Wasser. Und so gibt es auch im Corona-Jahr 2020 ein öffentlich gekürtes «Spiel des Jahres». Am Montag (20. Juli 2020) ging die begehrte Auszeichnung an «Pictures» von Daniela und Christian Stöhr (PD-Verlag). Die Preisträger werden aus ihrem Stuttgarter Zuhause per Video zugeschaltet. «Wir können es nicht glauben», zeigt sich die Spieleerfinderin überrascht. Es ist die erste Kür ohne Händeschütteln.
Spiel des Jahres 2020: Pictures ist ein kreatives Partyspiel - so wie der Vorjahressieger
Aus Bauklötzen, Stöcken, Schnürsenkeln oder Symbolkarten werden bei «Pictures» Foto-Motive gebaut, die auf einer großen Karte von den Mitspielern erkannt werden sollen. Die fünf verschiedenen Materialsets wirkten auf den ersten Blick fast willkürlich zusammengewürfelt, seien aber klug gewählt, begründet die Kritiker-Jury ihre Wahl. Der Anreiz zum Experimentieren sei enorm, die Raterunden glichen dem Besuch von Kunstausstellungen. Fazit: «Große Kreativität mit einfachsten Mitteln!». Das Partyspiel für bis zu fünf Mitstreiter kostet etwa 40 Euro. Es steht damit in der Tradition von "Just One", das sich 2019 die begehrte Auszeichnung sichern konnte.
Und wie kommt "Pictures" in der Spiele-Community an? Die englischsprachige Brettspiel-Seite boardgamegeek.com bewertet das frisch gekürte "Spiel des Jahres" mit 7,3 von 10 Punkten. Das ist ein ordentlicher Wert, bedenkt man, dass dort vor allem echte Brettspiel-Freaks unterwegs sind, die Spiele mit Tiefgang und Taktik bevorzugen. Dazu passt, dass die Komplexität von "Pictures" den niedrigsten Wert 1 (von 5) erhält. Schließlich soll das "Spiel des Jahres" einsteigerfreundlich und familientauglich sein - für Fortgeschrittene gibt es die Kategorie "Kennerspiel des Jahres". Bei den Kurzrezensionen loben die Boardgamegeeks die Kreativität, die das Spiel den Beteiligten entlockt, und dass in der Runde viel gelacht wurde. Mehrfach kritisiert wird die zu geringe Anzahl der nachzustellenden Foto-Motive. Aus diesem Grund gibt ein Nutzer den Tipp einfach eigene Fotokarten zu erstellen.
Die weiteren Nominierten für das Spiel des Jahres:
- "My City" von Erfolgsautor Reiner Knizia ("Keltis", "Einfach Genial", "Wettlauf nach El Dorado") ist ein innovatives Städtepuzzle für 2 bis 4 Personen ab 10 Jahren. Die Spieler bauen auf persönlichen Landschaftstableaus eine Stadt auf, wobei Karten die Reihenfolge bestimmen. Das Besondere: My City ist ein Legacy-Spiel, das sich über mehrere Spieleabende fortsetzt. Im Verlauf von 24 Einzelpartien gibt es immer wieder neue Aufgabe und Spielelemente.
- Bei "Nova Luna" (Uwe Rosenberg und Corné van Moorsel) handelt sich um ein astrales Legespiel für 1 bis 4 Personen ab 8 Jahren. Dabei müssen quadratische Plättchen so platziert werden, dass die auf ihnen abgebildeten Aufgaben möglichst vollständig erfüllt, zum Beispiel bestimmte Farben auf den Nachbarfeldern. Eine wichtige Rolle spiel dabei die Kaufmechanik: Die Spieler zahlen mit Schritten auf einer Mond-Leiste; wer am wenigsten zahlt, beginnt den nächsten Zug.
Kennerspiel des Jahres 2020: die kooperative Planetenreise "Die Crew"
In der Sparte "Kennerspiel des Jahres" für erfahrende Spiele-Enthusiasten geht die Auszeichnung an "Die Crew" von Thomas Sing. Das Kartenspiel fordert laut Jury auf originelle Weise heraus und brauche Teamgeist und Weitblick. Es geht um eine drei- bis fünfköpfige Raumschiff-Crew, die zu einem Planeten am Rande des Sonnensystems reist. Die Spieldauer liegt bei etwa 20 Minuten. Was der Jury besonders gefiel, ist die Tatsache, dass es sich um ein Stichspiel handelt, bei denen der kooperative Modus (man spielt nicht gegeneinander, sondern miteinander - quasi gegen das Spiel) selten ist. So müssen bei "Die Crew" 50 Missionen gelöst werden, in denen die Reihenfolge der Stiche ebenso wichtig sein kann, wie der Umstand, welches Crewmitglied sie tätigt.