Schärfere Asylpolitik: Merz stellt Fünf-Punkte-Plan vor
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Berlin, Sonntag, 26. Januar 2025
Kanzlerkandidat Merz (CDU) peilt eine andere Asyl- und Migrationspolitik an. Nun legt die Union einen Fünf-Punkte-Plan mit über 30 Forderungen vor - und äußert sich zur AfD.
Nun wird es konkret: Nachdem der von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz vorgestellte Fünf-Punkte-Plan für eine Neuausrichtung in der Migrationspolitik präsentiert wurde, hat die CDU/CSU-Fraktion die Forderungen in zwei Antragsentwürfen für den Bundestag weiter ausgearbeitet und sich gleichzeitig deutlich von der AfD distanziert.
"Die aktuelle Asyl- und Einwanderungspolitik gefährdet die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und das Vertrauen der gesamten Gesellschaft in den Staat", heißt es in einem Dokument. Die Politik der vergangenen Jahre habe es versäumt, Kontrolle über die Migration wiederzugewinnen und aufrechtzuerhalten. Die Entwürfe wurden der Deutschen Presse-Agentur übermittelt, auch "Bild" berichtete darüber.
Fünf-Punkte-Plan beinhaltet dauerhafte Grenzkontrollen und faktisches Einreiseverbot
"Fünf Punkte für sichere Grenzen und das Ende der illegalen Migration", wird in einem zweiseitigen Papier betont, das die Ankündigungen von Merz aufgreift. Die Union verlangt dauerhafte Grenzkontrollen und die Zurückweisung ausnahmslos aller illegalen Einreiseversuche.
Ein faktisches Einreiseverbot für Personen, die keine gültigen Reisedokumente besitzen und nicht unter die europäische Freizügigkeit fallen, soll gelten. "Diese werden konsequent an der Grenze zurückgewiesen. Dies gilt unabhängig davon, ob sie ein Schutzgesuch äußern oder nicht. In unseren europäischen Nachbarstaaten sind sie bereits sicher vor Verfolgung, einer Einreise nach Deutschland bedarf es somit nicht", heißt es im Antragsentwurf.
Zu den fünf Punkten, die unverzüglich umgesetzt werden sollen, gehört außerdem, dass erkennbar ausreisepflichtige Personen "unmittelbar in Haft genommen werden". Die Bundesländer sollen darüber hinaus mehr Unterstützung beim Vollzug der Ausreisepflicht erhalten. Zudem soll das Aufenthaltsrecht für Straftäter und sogenannte Gefährder verschärft werden.
Messerattacke von Aschaffenburg facht Migrationsdebatte neu an - CDU nennt AfD "politischen Gegner"
Die Messerattacke von Aschaffenburg hatte die Diskussion über Migration in Deutschland etwa einen Monat vor der Bundestagswahl erneut in den Mittelpunkt gerückt. In Aschaffenburg waren am Mittwoch ein zweijähriger Junge und ein Mann getötet sowie zwei weitere Menschen schwer verletzt worden. Ein 28-jähriger, ausreisepflichtiger Afghane wurde als Täter festgenommen. In dem Antragsentwurf ist von einer "neuen Dimension der Gewalt" die Rede, die Deutschland zunehmend erschüttert. Verwiesen wird auch auf die Anschläge von Mannheim, Solingen und Magdeburg.
Die Unionsfraktion sieht es als Verpflichtung Deutschlands und der Bundesregierung, nationales Recht vorrangig anzuwenden, wenn europäische Regelungen nicht greifen. Die Union beruft sich dabei auf europäische Verträge für außergewöhnliche Notlagen und setzt auch darauf, durch die Bekämpfung von illegaler Migration "Populisten ihre politische Basis" zu entziehen.