Verletzte, Verkehrsprobleme, Stromausfälle - Sturm "Ignatz" hinterlässt deutschlandweit Spuren
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Freitag, 22. Oktober 2021
Ignatz beschäftigt die Einsatzkräfte deutschlandweit. Vielerorts war der Verkehr behindert - sowohl auf der Schiene als auf der Straße. Auch in Bayern gab es Einsätze - vor allem in Franken. Und noch ist der Sturm nicht vorbei.
- Sturmtief Ignatz zieht über Deutschland
- Deutschlandweit Schäden gemeldet
- Zugverkehr in Teilen Deutschlands eingeschränkt - Gleise teils blockiert
- Sturm zieht Richtung Südosten - Schäden in Franken
Sturmtief "Ignatz" hat in vielen Teilen Deutschlands Schäden hinterlassen. Dabei haben vor allem umgestürzte Bäume und umherfliegende Äste und andere Gegenstände für Schäden gesorgt - gerade im Verkehr gab es vielerorts Probleme.
Update vom 21.10.21, 15.15 Uhr: Erste Bilanz und weitere Warnungen - deutschlandweit zahlreiche Einsätze
Das Sturmtief über Deutschland hat am Donnerstag zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde der Regionalbahnverkehr bis auf Weiteres eingestellt, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte. In Nordrhein-Westfalen fuhren zeitweise keine Fernverkehrszüge. Besonders im Saarland, in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern komme es zu Zugausfällen und Verspätungen, teilte die DB mit. Im Laufe des Tages rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen.
"Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen, Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen", teilte eine DB-Sprecherin mit. Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen, könnten ihr gebuchtes Ticket ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach dem Ende der Störungen einlösen. Am frühen Nachmittag rollten die ersten Fernverkehrszüge wieder durch NRW.
Für den Donnerstagnachmittag und -abend warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vor einer Sturmflut an der Nordsee sowie im Weser- und Elbegebiet. Das Hochwasser werde an der Nordseeküste 1,00 bis 1,50 Meter und im Weser- und Elbegebiet etwa 1,50 Meter über dem Mittleren Hochwasser betragen, hieß es. Weitere Sturmfluten am Freitag seien nicht ausgeschlossen. Der Scheitelpunkt in Hamburg-St.-Pauli soll am Donnerstag um kurz nach 18.00 Uhr erreicht werden.
In Schwentinental bei Kiel richtete ein Wirbelsturm schwere Schäden an. Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Lässig zufolge habe der Wirbelsturm im Ort eine "Schneise der Verwüstung" auf etwa 100 Metern Breite hinterlassen. Mehrere Häuser seien schwer beschädigt worden, Bäume seien umgestürzt und hätten Autos unter sich begraben. Verletzte gab es nach seinen Angaben nicht.
Vielerorts rückten die Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume, herabgefallener Äste und Teile von Dächern aus. Im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg kollidierte in der Nacht ein Güterzug mit einem herabgefallenen Ast auf dem Gleis. Die Berliner Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Seit dem Morgen habe es bereits Dutzende wetterbedingte Einsätze gegeben. In Hamburg-Ohlsdorf stürzten zwei etwa 15 Meter hohe Bäume auf ein Auto und ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus. Verletzt wurde dabei niemand.