Umfrage-Schock: Union büßt an Wählerunterstützung ein - viele noch unentschlossen

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Union verliert in Umfrage Wählergunst - Friedrich Merz bleibt Kanzlerfavorit
Das ZDF-Politbarometer zeigt kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag ein Abrutschen der Union auf 28 Prozent, während Friedrich Merz bei den Wählern Kanzlerfavorit bleibt.
Friedrich Merz bleibt der ProSieben-Sendung "Wahl-Countdown: Die Kandidaten im Bürger-Speed-Dating" fern.
2025 Pool/Pool

Vor der Bundestagswahl rutscht die Union in der Wählergunst ab, während andere Parteien zulegen. Viele Wähler haben sich allerdings noch nicht entschieden.

Die Union büßt kurz vor der Bundestagswahl einer neuen Umfrage zufolge in der Wählergunst ein. Im ZDF-Politbarometer kommen CDU und CSU nur noch auf 28 Prozent, zwei Punkte weniger als in der vergangenen Woche. Die Union bleibt aber deutlich stärkste Kraft. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hatte nach einer Vorstandsklausur der CDU in Hamburg im Januar gesagt, er gehe davon aus, "dass wir eher in der zweiten Hälfte der Dreißiger als in der ersten Hälfte der Dreißiger ein Wahlergebnis erzielen können." Laut ZDF ist es die letzte Umfrage vor der Wahl am Sonntag.

Die AfD als zweitstärkste Kraft kann im ZDF-Politbarometer um einen Punkt auf 21 Prozent zulegen. SPD und Grüne verharren bei 16 beziehungsweise 14 Prozent. Die Linke käme mit 8 Prozent (+1) sicher in den Bundestag.

Letzte Umfrage vor Bundestagswahl: Union sackt ab - Merz Kanzler-Favorit der Wähler

FDP und BSW müssten um den Einzug ins Parlament bangen. In der Umfrage kommen beide auf je 4,5 Prozent, je einen halben Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Laut ZDF wissen 27 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob sie wählen wollen und wenn, dann wen. 

Bei der Frage, wen die Menschen am liebsten als Kanzler oder Kanzlerin sähen, nannten 32 Prozent Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (-1 im Vergleich zur Vorwoche). Grünen-Kandidat Robert Habeck kommt auf 21 Prozent (-3), Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf 18 Prozent (+1) und AfD-Kandidatin Alice Weidel auf unverändert 14 Prozent. 

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) tritt daher auch schon jetzt wie der sichere Wahlsieger auf. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurde er vergangenes Wochenende schon von einer Moderatorin als "Kanzler" begrüßt. In Fernsehdebatten lässt er die Scholz-Attacken staatsmännisch an sich abperlen. Und er bereitet sich akribisch auf die Regierungsbildung am Tag nach der Wahl vor. "Wir haben für mehrere Szenarien hier im Adenauer Haus bereits Vorbereitungsarbeiten getroffen, die sind auch schriftlich fixiert", sagte er kürzlich "Politico".

20 Prozent der Wahlberechtigten noch unentschlossen

Kurz vor der Wahl ist noch viel in Bewegung: Einer Umfrage zufolge haben 20 Prozent der Wahlberechtigten noch keine finale Wahlentscheidung getroffen. 77 Prozent gaben in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, sich endgültig entschieden zu haben. Befragt wurden vom 17. bis 20. Februar 1.880 Personen. In den Befragungszeitraum fielen noch große Veranstaltungen wie das TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Herausforderer Friedrich Merz (CDU) von "Welt" und "Bild" am Mittwoch oder die ARD-"Wahlarena" mit den vier Kanzlerkandidaten von SPD, Union, Grünen und AfD am Montag. 

Für das ZDF-Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen am 19. und 20. Februar 1.349 Wahlberechtigte telefonisch und online. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang.