Irre Forderung: Peta will Sexverbot für Fleischesser - und erntet Shitstorm
Autor: Teresa Hirschberg, Redaktion
Deutschland, Freitag, 23. Sept. 2022
Mit dieser Mitteilung zieht Peta aktuell jede Menge Aufmerksamkeit auf sich: Die Tierschutzorganisation kritisiert, dass Fleischesser zu viele Treibhausgase produzieren. Peta fordert daher nicht nur eine Fleischsteuer für Männer, sondern gleich ein Fortpflanzungsverbot.
Es klingt zunächst wie ein schlüpfriger Scherz, doch die Meldung ist echt: Die Tierschutzorganisation Peta will ein Sexverbot für Fleischesser einführen. Vor allem Männer sollten Peta zufolge dringend ihre Ernährung umstellen – oder in Zukunft enthaltsam leben.
Die Organisation begründet ihre Forderung mit einer Studie, deren Ergebnisse in der Wissenschaftszeitschrift Plos One veröffentlicht wurden. Ein britisches Forschungsteam hatte dafür den Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Ernährungsformen und dem individuellen Ausstoß von Treibhausgasen untersucht. WHO-Mitglied Holly Rippin und ihre Kollegen berichten, dass Fleischesser 59 Prozent mehr Treibhausgase produzieren als Vegetarier oder Veganer. Fleischessende Männer wiederum 41 Prozent mehr als Frauen.
Kein Sex wegen Fleischkonsum? Peta kritisiert "Vorstadt-Väter"
Aber wie leitet Peta aus diesen Erkenntnissen die Notwendigkeit eines Sexverbots ab? Daniel Cox, Teamleiter der Peta-Kampagnen in Deutschland, bezieht sich dabei auf eine Aussage der französischen Politikerin Sandrine Rousseau. Diese plädierte kürzlich für ein Umdenken am Grill: Ihrer Meinung nach dürfe Fleisch auf dem Rost nicht länger als "Symbol der Männlichkeit" gelten. Das sieht auch Daniel Cox so und regt sich in einer aktuellen Mitteilung der Tierschutzorganisation über "mit Bierflasche und Grillzange hantierende Vorstadt-Väter" auf.
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"Dass die ‚Grillmeister‘ Deutschlands sich selbst und ihren Artgenossen ihre Männlichkeit durch ihren Fleischkonsum glauben beweisen zu müssen, geschieht nicht nur zum Leidwesen der Tiere. Jetzt gibt es den wissenschaftlichen Beleg, dass toxische Männlichkeit auch dem Klima schadet", führt der Peta-Mitarbeiter weiter aus. Er regt daher eine "saftige Fleischsteuer" von 41 Prozent für alle Männer an, die sich nicht fleischlos ernähren.
Und hier schlägt Cox in seiner Argumentation den Bogen zum Verbot: "Auch ein Sex- oder Fortpflanzungsverbot für alle fleischessenden Männer wäre in diesem Kontext zielführend. Schließlich spart jedes nicht geborene Kind 58,6 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr ein."
Peta erntet für Sexverbot Shitstorm auf Twitter
Die kontroverse Forderung hat Peta bisher nur auf ihrer Homepage veröffentlicht. Auf Twitter finden sich dennoch bereits die ersten fassungslosen Reaktionen, immer mehr Posts ploppen am Mittwochvormittag (21. September 2022) auf der Plattform auf, die sich auf die Peta-Mitteilung beziehen: "Alles noch dicht so im Oberstübchen? Anscheinend gibt es für einige NGO’s gar keine Grenzen mehr", schreibt beispielsweise ein User.
Ein anderer twittert: "Ich fand diese Peta-Tierschützer bisher eigentlich recht OK in ihren Anliegen. Jetzt versuchen sie jedoch, noch idiotischere Ansagen zu machen als die Grünen." Auch eine andere Userin kann die neue Forderung nicht ernstnehmen: "Bin selber seit 30 Jahren Vegetarier, habe Peta immer unterstützt. Jetzt reicht es."