Papierfischchen verbreiten sich in Deutschland immer mehr und werden zur Belastung. Experten erklären die Ursachen und geben Tipps zur Bekämpfung der Schädlinge.
Papierfischchen - Insekten, die optisch den Silberfischen ähneln - sind in Deutschland massiv auf dem Vormarsch und gelten als invasive Art. Experten warnen vor den möglichen Konsequenzen. Papierfischchen sind etwas größer als Silberfische und bestehen vermutlich seit über 350 Millionen Jahren. Trotzdem sind sie in Deutschland eine eher neue Erscheinung.
"Wir befassen uns seit sieben Jahren intensiv mit Papierfischchen", berichtet Bärbel Holl, Schädlingsbekämpferin und Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung gegenüber ntv. Bereits in den 1990er-Jahren breiteten sich die Fischchen in Skandinavien aus, während Deutschland vor 20 Jahren erstmals betroffen war. Damals war die Situation jedoch noch nicht so gravierend. Woher kommen diese Tiere und wie kann man sie wieder loswerden?
Woher kommen die Papierfischchen? Expertin erklärt zwei Hauptgründe für starke Ausbreitung
Auch wenn Papierfischchen keine gesundheitliche Bedrohung darstellen, können sie doch erheblichen Stress verursachen. Laut Bärbel Holl leiden viele Menschen psychisch unter dem Befall: "Die Psyche der Menschen leidet. Die Tiere sitzen im Bett, in den Baby-Sachen, in der Kaffeemaschine." Einige Haushalte empfangen keinen Besuch mehr oder vermeiden es, dass Freunde der Kinder übernachten.
Einem Bericht des TV-Senders zufolge tragen Pakete zur Verbreitung der Schädlinge bei. Die Insekten können sich in den Zwischenräumen von Wellpappenkartons verstecken und so ins Haus gelangen. Im letzten Jahr wurden rund 4,18 Milliarden Pakete verschickt. Doch auch über Baumaterialien werden die Tiere eingeschleppt, meint Bärbel Holl.
Bei der Untersuchung von Schädlingsfällen entdeckte Holl eine Häufung bei Neubauten. "Die veränderte Bauweise mit Gipskartonwänden bietet mit ihren Hohlräumen einen wunderbaren Lebensraum für die Papierfischchen." Zusätzlich begünstigt ein gut isoliertes Raumklima die Vermehrung der Schädlinge.
Größe, Schwanzlänge, Färbung: So kannst du Silberfische und Papierfischchen unterscheiden
Experten des Schädlingsbekämpfungsunternehmens Biotec erklären, dass es für Laien schwierig ist, Papierfischchen von Silberfischen zu unterscheiden. Beide Arten sind flügellos, nachtaktiv, haben sechs Beine, Panzerschuppen und einen abgeflachten Körper. Trotzdem gibt es einige unterschiedliche Merkmale:
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- Papierfischchen werden größer
- Sie haben längere Schwanzanhänge
- Sie sind einheitlich gefärbt, während Silberfische graue Schuppen besitzen
- Nur Papierfischchen besitzen Borsten