Im Tarifkonflikt bei der Bahn ist kein Ende in Sicht. Nach dem Scheitern der jüngsten Verhandlungsphase ruft die GDL zum fünften Arbeitskampf auf. Ankündigungen soll es keine mehr geben.
Update, 04.03.2024: Noch diese Woche massiver Bahnstreik - "kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr"
Reisenden steht in Deutschland eine stressige Woche bevor. Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft GDL zu einem 35-stündigen Streik aufgerufen. Im Personenverkehr werde er am Donnerstag um 2 Uhr beginnen, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag (4. März 2024).
Im Güterverkehr der Bahn soll der Ausstand bereits am Mittwoch um 18 Uhr beginnen. Außerdem will die GDL künftige Streiks nicht mehr mit einem 48-stündigen Vorlauf ankündigen, betonte Weselsky. "Wir beginnen sogenannte Wellenstreiks", sagte er. "Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr."
Es ist der fünfte Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Die jüngste Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft am Donnerstag nach rund vier Wochen abgebrochen. Bis einschließlich Sonntag galt dabei eine selbst auferlegte Friedenspflicht. "Dieser Streik wird insgesamt 35 Stunden lang sein. 35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche", sagte Weselsky.
GDL will 35-Stunden-Woche - radikale neue Streikform angekündigt
Seit Monaten ringen GDL und Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen.
Die GDL erklärte bereits im November eine erste Verhandlungsphase für gescheitert und rief daraufhin nach einer Urabstimmung zu zwei längeren Streiks auf. Zwei eintägige Warnstreiks hatte es zuvor schon gegeben. Den jüngsten Arbeitskampf beendete die GDL überraschend vorzeitig und kam mit der Bahn Anfang Februar zu erneuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zusammen.
Vier Wochen lang wurde auch mit externen Vermittlern – dem ehemaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther – verhandelt. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts.
Ursprungsmeldung: Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL erneut gescheitert - weitere Streiks möglich
Nach dem Scheitern der jüngsten Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind ab diesem Montag (04. März 2024) wieder Streiks auf der Schiene möglich. Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, will am Vormittag (11.00 Uhr) über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen informieren, wie die GDL zuvor mitteilte. Ob er dabei bereits einen konkreten Streikzeitraum nennen wird, war zunächst offen.