«Mein Dank gilt allen Beteiligten, die mit diesem Ermittlungserfolg ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass Jüdinnen und Juden in Europa weiterhin in Sicherheit und Frieden leben können», sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). «Wir müssen daher alles dafür tun, damit Jüdinnen und Juden in unserem Land nicht abermals um ihre Sicherheit fürchten müssen.» Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, die Festnahmen zeigten, «dass unsere Sicherheitsbehörden äußerst wachsam sind und konsequent handeln». «Wir haben die islamistische Szene im Visier.»
Der israelische Botschafter Ron Prosor teilte mit: «Wir haben es immer befürchtet - nun wissen wir es: Die Hamas und ihre Handlanger haben Anschläge in Europa geplant. Unser Dank gilt den Sicherheitsbehörden, die uns dieses Mal geschützt haben.» Man müsse weiter aufmerksam sein, um den Terroristen immer einen Schritt voraus zu sein.
Furcht vor Anschlägen in Deutschland
Seit dem Terrorangriff vom 7. Oktober nehmen Befürchtungen zu, dass es auch in Deutschland zu Anschlägen kommen könnte. Erst Anfang November hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Betätigungsverbot für die Hamas erlassen. Außerdem sprach Faeser ein Vereinsverbot für den deutschen Ableger des palästinensischen Netzwerkes Samidoun aus.
In Deutschland geht das Bundesamt für Verfassungsschutz von rund 450 Mitgliedern der Hamas aus. Deren Aktivitäten umfassten den Erkenntnissen zufolge bisher Sympathiebekundungen und Propagandaaktivitäten sowie das Eintreiben von Spenden. Im Gegensatz zu islamistischen Terrorgruppen wie Al-Kaida oder Islamischer Staat (IS) verübte die Hamas bisher keine Anschläge in westlichen Staaten, sondern ausschließlich in Israel und den Palästinensergebieten.
Verdächtige auch in Dänemark festgenommen
In Dänemark wurden drei Menschen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Terrorangriffs festgenommen. Nach israelischen Erkenntnissen haben auch diese Verbindungen zur Hamas - die dänischen Behörden bestätigten dies bislang nicht. In einer Mitteilung des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu war unter Berufung auf den Auslandsgeheimdienst Mossad von sieben Festgenommenen in Dänemark die Rede.
Auf einem Haftprüfungstermin in der Kopenhagener Nachbarkommune Frederiksberg waren am Abend nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau sieben Verteidiger im Gericht - drei für die Festgenommenen sowie vier, die vier nicht festgenommene Personen vertraten, wie es hieß. Zu den Festgenommenen zählen demnach zwei Männer und eine junge Frau. Nach dpa-Informationen gehen die Sicherheitsbehörden in Deutschland bislang nicht von gemeinsamen Plänen dieser Verdächtigen mit den in Rotterdam und Berlin festgenommenen Männern aus. Ähnliche Signale gab es auch aus Dänemark.
Angaben zu möglichen Terrorzielen oder zum dahintersteckenden Motiv machten die dänischen Behörden nicht. Der operative Leiter des Geheimdienstes PET, Flemming Drejer, sagte auf einer kurzen Pressekonferenz in Kopenhagen lediglich, ihnen würden Verstöße gegen Terrorgesetze vorgeworfen. Auch er sprach von einer weiteren Festnahme in den Niederlanden. Die Ermittlungen hätten ein Netzwerk an Personen offengelegt, die dabei gewesen seien, eine Terrortat vorzubereiten, sagte Drejer. Es gebe Verbindungen ins Bandenmilieu und ins Ausland.