Druckartikel: Mindestlohn bei 15 Euro: Auswirkungen auf Preise für Brot, Fleisch und Co.

Mindestlohn bei 15 Euro: Auswirkungen auf Preise für Brot, Fleisch und Co.


Autor: Strahinja Bućan

Deutschland, Donnerstag, 13. März 2025

Bei den Sondierungsgesprächen für eine schwarz-rote Koalition hat sich die SPD mit einem Mindestlohn von 15 Euro durchgesetzt. Kritiker warnen: Das könnte die Preise in die Höhe treiben.
Der Mindestlohn könnte auf 15 Euro steigen. Welche Auswirkungen hat das auf die Preise?


Die Diskussion um die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ist in Deutschland ein heißes Thema, das sowohl Befürworter als auch Kritiker auf den Plan ruft. Gerade jetzt, da sich die SPD bei den Sondierungsgesprächen mit der Union in diesem Punkt durchsetzen konnte. Unter anderem die Auswirkungen auf die Preisentwicklung im Einzelhandel und Handwerksbetrieben sind dabei besonders umstritten.

Ein zentraler Punkt der Debatte ist die Frage, wie sich ein höherer Mindestlohn auf die Preise auswirken wird. Bäckermeister Tobias Exner aus Brandenburg hat unlängst für die Berliner Zeitung vorgerechnet, dass eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro die Preise für Brot und Brötchen erheblich steigern könnte. Er erwartet, dass die Preise für letztere um 5 bis 10 Cent und für Brot um 50 Cent bis einen Euro steigen könnten. Diese Preissteigerungen seien notwendig, um die erhöhten Lohnkosten zu decken, da die Personalkosten einen erheblichen Teil der Gesamtkosten ausmachen.

Mindestlohn soll auf 15 Euro in der Stunde wachsen - höhere Preise erwartet

Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter, dass ein höherer Mindestlohn den privaten Konsum ankurbeln könnte, da die Kaufkraft der Beschäftigten im Niedriglohnsektor steigt. Dies könnte wiederum positive Effekte auf die Wirtschaft haben, da mehr Geld in den Konsum fließt. Zudem wird angeführt, dass ein höherer Mindestlohn dazu beitragen könnte, die Lohnungleichheit zu verringern und den Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor zu reduzieren.

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Die Gewerkschaften, darunter Verdi, setzen sich für eine Erhöhung auf 15 Euro ein, um den Mindestlohn an die EU-Richtlinie anzupassen, die einen Mindestlohn von mindestens 60 Prozent des Medianlohns empfiehlt. Diese Anpassung wird als notwendig erachtet, um die Löhne an die steigenden Lebenshaltungskosten anzupassen und den Beschäftigten einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen.

Insgesamt bleibt die Diskussion um den Mindestlohn komplex, da sowohl wirtschaftliche als auch soziale Faktoren berücksichtigt werden müssen. Während höhere Löhne die Lebensqualität der Beschäftigten verbessern können, besteht die Gefahr, dass kleine Betriebe unter dem Druck steigender Kosten leiden und gezwungen sind, ihre Preise zu erhöhen oder im schlimmsten Fall zu schließen. Die Balance zwischen fairen Löhnen und wirtschaftlicher Tragfähigkeit bleibt eine Herausforderung, die sowohl politische als auch wirtschaftliche Lösungen erfordert.

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