In St. Leon-Rot wurde eine 18-jährige Schülerin bei einer Messerattacke umgebracht. Der vermeintliche Täter sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Die Schülerin zeigte ihn bereits früher an.
Update vom 30.01.2024, 06.35 Uhr: Vermeintlicher Täter schweigt - war mit Opfer kurzzeitig liiert
Ein 18 Jahre alter Schüler, der eine Mitschülerin in St. Leon-Rot in Baden-Württemberg umgebracht haben soll, schweigt bisher zu den Vorwürfen. Bislang habe sich der Verdächtige nicht zu dem tödlichen Messerangriff auf das 18 Jahre alte Opfer eingelassen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Heidelberg am Montag. Zuvor hatte Radio Regenbogen berichtet.
Das Mädchen war am vergangenen Donnerstag (25. Januar 2024) in einem Gymnasium der Stadt getötet worden. Der Schüler, der bisherigen Erkenntnissen zufolge mit dem Opfer im Jahr 2023 kurze Zeit liiert gewesen war, war nach der ihm vorgeworfenen Tat mit dem Auto geflohen. Wenig später wurde er in Niedersachsen festgenommen. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Gegen den Beschuldigten hatte die Schülerin bereits im November Strafanzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung gestellt. Was damals genau vorgefallen war, konnte der Sprecher der Anklagebehörde nicht sagen.
Update vom 26.01.2024, 07.05 Uhr: So soll die Tat abgelaufen sein - Schülerin zeigte mutmaßlichen Täter an
Eine Gewalttat in dem modernen Schulgebäude erschüttert die kleine Gemeinde St. Leon-Rot. Um 10.19 Uhr geht ein Notruf bei der Polizei ein. Zunächst ist die Rede von einer Frau, die in dem örtlichen Gymnasium schwer verletzt wurde. Bald ist klar: Es handelt sich um eine 18-jährige Schülerin. Und es wird bekannt, dass sie den Angriff nicht überlebt hat. Reanimationsversuche noch am Tatort scheitern. Sie wurde niedergestochen mit einem Messer.
Wer für ihren Tod verantwortlich ist, bleibt zunächst unklar. Doch schon früh sprechen die Einsatzkräfte davon, dass es sich wohl um eine Beziehungstat handelt. Der Verdächtige ist auf der Flucht. Ein Polizeihubschrauber fliegt über den Ort, fahndet nach ihm. Zwar gehen die Beamten nicht von einer Gefahr für die Bevölkerung aus, aber ein Sprecher räumt ein: "Ich kann nicht in den Kopf der Person reinschauen, vieles ist möglich."
Täter flieht mit Auto und baut Unfall
Der Täter ist indes bereits weit weg. Er flieht mit dem Auto. Erst in Seesen in Niedersachsen, rund 312 Kilometer Luftlinie vom Tatort, wird er schließlich festgenommen - nachdem er einen Unfall baut und dabei verletzt wird. Die Staatsanwaltschaft will am Freitag beim Amtsgericht in Heidelberg einen Haftbefehl gegen ihn beantragen. Die Nationalität des Tatverdächtigen teilten die Behörden zunächst nicht mit.
Es handelt sich um einen 18-jährigen Schüler. Er ist bei der Polizei offenbar kein Unbekannter. Bereits im November 2023 habe die Schülerin Strafanzeige gegen ihn wegen körperlicher Gewalt gestellt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Abgesehen davon sei der Verdächtige strafrechtlich bislang nicht in Erscheinung getreten.