Im Fernverkehr der Deutschen Bahn gilt ein neuer Fahrplan. Er sieht mehr Sprinter-Strecken und einen Ausbau des Halbstundentakts vor. In der Fläche werden aber auch Verbindungen gestrichen.
Deutschlandweit sind die neuen Fahrpläne im Bahnverkehr in Kraft. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn wird damit unter anderem die neue ICE-Sprinter-Strecke zwischen Berlin und Stuttgart gestartet. Einzelne schwach nachgefragte Verbindungen in der Fläche fallen hingegen weg. Angesichts der hohen Unpünktlichkeit im Fernverkehr hat der bundeseigene Konzern davon abgesehen, die Ticketpreise im kommenden Jahr anzuheben.
Ausbauen will die Bahn das Angebot vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen. So sollen ab Sonntag insgesamt 14 neue Sprinter-Verbindungen hinzukommen, die auf bestimmten Strecken mit weniger Stopps deutlich schneller unterwegs sind als herkömmliche Verbindungen.
Berlin-Stuttgart in unter fünf Stunden
Erstmals wird es ein solches Angebot zwischen Berlin und Stuttgart geben. Die entsprechenden Züge halten den Angaben zufolge nur in Nürnberg und brauchen dadurch lediglich 4 Stunden und 45 Minuten. Das ist rund eine Stunde schneller als die sonst übliche Fahrzeit. Neben dem neuen Angebot zwischen Berlin und Stuttgart kommen zusätzliche Sprinter zwischen Berlin und München sowie Hamburg und Frankfurt (Main) zum Einsatz.
Allerdings fallen auch Sprinter weg, etwa die bisher drei täglichen Verbindungen zwischen Berlin und Köln. Bauarbeiten sind dafür der Grund.
Auch andernorts fährt die Bahn das Angebot zurück und begründet das mit schwacher Nachfrage und gestiegenen Kosten. Dazu gehört etwa die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Dort wird die Zahl der täglichen Fernfahrten pro Richtung von fünf auf zwei reduziert. Teilweise seien auf dieser Strecke nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt, hieß es.
In Lübeck und Berchtesgaden wird mit dem Fahrplanwechsel kein Fernverkehrszug mehr halten.
Doppelt so viele Städte mit Halbstundentakt
Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge sollen künftig bundesweit 21 Städte alle 30 Minuten von ICE-Zügen angefahren werden. Das seien etwa doppelt so viele wie bisher. Entsprechende halbstündliche Verbindungen gibt es demnach ab Sonntag zwischen Hamburg, Hannover und Kassel, zwischen Berlin, Halle und Erfurt oder zwischen Erfurt, Nürnberg und München.