Wie gelangte die Maul- und Klauenseuche nach Brandenburg? Anfang der Woche könnte es erste Hinweise darauf geben. Unterdessen konnten Forscher den spezifischen Virustyp bestimmen.
Update vom 12.01.2025: Klarheit über Virustyp der Maul- und Klauenseuche - Impfstoff vorhanden
In Brandenburg wurde in einer Büffelherde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt. Anzeichen dafür, dass sich die Seuche auf andere Tierbestände ausbreitet, gibt es bisher jedoch nicht. Laut Behörden werden derzeit umfangreiche Proben genommen und analysiert. Wie das hochansteckende Virus, das für Klauentiere wie Rinder und Schweine gefährlich ist, in den kleinen Bestand eingeschleppt wurde, ist noch unklar.
Forscher konnten inzwischen den spezifischen Virustyp identifizieren. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) teilte mit, dass ein passender Impfstoff innerhalb weniger Tage produziert werden könne. Bei einem infizierten Wasserbüffel wurde der MKS-Virus vom Serotyp O festgestellt. Nah verwandte Viren kommen im Nahen Osten und in Asien vor, erläuterte das Forschungsinstitut.
"Für diese Viren geeignete Impfstoffe sind in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden," hieß es weiter. Sie wurde speziell für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Die Antigenbank könne nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen.
Eindämmung der Maul- und Klauenseuche hat Priorität
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) erklärte, jetzt gehe es vor allem um die Eindämmung der Tierseuche. In einer Schutzzone und einer erweiterten Überwachungszone wurde vorsorgliche Proben entnommen. Ein zunächst bis Montag (13. Januar 2025) geltendes Verbot für Tiertransporte in Brandenburg soll eine mögliche Ausbreitung in andere Regionen verhindern. Vorsorglich wurden der Tierpark und der Zoo in Berlin geschlossen. Die am Freitag gestartete Agrarmesse Grüne Woche wird auf die Präsentation von Rindern, Schafen, Ziegen und Alpakas in der Tierhalle verzichten.
Das MKS-Virus war in Proben von Wasserbüffeln aus dem brandenburgischen Ort Hönow nicht weit von der Berliner Stadtgrenze nachgewiesen worden Laut FLI-Experten deuten Wundmerkmale der Tiere darauf hin, dass die Infektion und damit die Einschleppung in den Bestand bereits länger zurückliegt, wie eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland mitteilte. Ein genauer Zeitpunkt lasse sich bisher nicht benennen.
Zum Zeitpunkt des Nachweises waren bereits drei Tiere der Herde verendet, elf weitere wurden getötet. Laut dem Vize-Landrat in Märkisch-Oderland, Friedmann Hanke (CDU), waren wahrscheinlich alle Tiere infiziert. In nahen Beständen wurden vorsorglich Dutzende Schweine und Ziegen sowie einige Rinder getötet.
Agrarbranche in großer Sorge - Krisenstab des Bundes
Die Sorge vor der Maul- und Klauenseuche ist in der Landwirtschaft groß, da viele Betriebe bereits durch andere Krankheiten wie Blauzungenkrankheit, Afrikanische Schweinepest oder Vogelgrippe belastet sind - in den USA starb erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) berief aufgrund der MKS-Nachweise einen Zentralen Krisenstab ein und plant Anfang der Woche Gespräche mit Vertretern der Agrarbranche.
"Es ist eine Seuche, die hochinfektiös ist und einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann innerhalb von Deutschland," sagte Mittelstädt. 2001 war es beispielsweise zu einem verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern gekommen. Millionen Tiere wurden getötet, und der wirtschaftliche Schaden war immens.
Um solche Ausmaße zu verhindern, ist neben den Schutzmaßnahmen wichtig, zu klären, wie das Virus auf die Weide in Brandenburg gelangen konnte. Die Behörden in Brandenburg erwarten bis Anfang der Woche erste Hinweise von FLI-Experten, in welchen Regionen der Welt die bei den Büffeln nachgewiesene Virusvariante vorkommt.
Wie gelangte der Erreger auf eine Weide in Brandenburg?
MKS-Fälle treten regelmäßig in der Türkei, im Nahen Osten, in Afrika, in vielen asiatischen Ländern sowie in Teilen Südamerikas auf. Die letzten Infektionen in Deutschland wurden 1988 in Niedersachsen verzeichnet. Der letzte Ausbruch in Europa wurde 2011 aus Bulgarien gemeldet.
Vize-Landrat Hanke sagte, der betroffene Landwirt betreibe einen Biobetrieb, habe sein Futter abgedeckt und sich sehr umsichtig um seine Tiere gekümmert. Der Landwirt habe keine Futtermittel von außerhalb gekauft, sondern selbst Heu geerntet, erklärte Amtstierarzt Ralph Bötticher aus dem Kreis Märkisch-Oderland. Eine Einschleppung des MKS-Virus sei etwa über Urlauber und mitgebrachte Nahrungsmittel möglich, wenn Lebensmittelreste einfach in den Wald oder auf Wiesen geworfen würden. Als ein möglicher Eintragweg gilt auch, dass Wildtiere wie Wildschweine das Virus zu den Weidetieren brachten.
Ursprungsmeldung vom 10.01.2025: Maul- und Klauenseuche erstmals seit vielen Jahren in Deutschland ausgebrochen
Erstmals seit Jahren ist es in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gekommen. Drei Wasserbüffel im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland sind daran verendet, wie Landesagrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) am Vormittag in Potsdam sagte. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.
Deutschland und die EU galten dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge in den vergangenen Jahren als frei von MKS. Die letzten Fälle in Deutschland traten demnach 1988 auf. Der Landkreis gehe mit Spezialisten der Ursache für die Erkrankungen nach, hieß es weiter. Der Tierbestand werde derzeit getötet und beseitigt, sagte Mittelstädt.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können erkranken.
Maul- und Klauenseuche bei Rindern in Brandenburg nachgewiesen - Erreger hochansteckend
In der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens sowie in Teilen Südamerikas komme MKS regelmäßig vor, heißt es beim FLI. "Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar." 2001 zum Beispiel hatte es nach FLI-Angaben einen verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern gegeben.
Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Behandlungsmöglichkeiten gibt es nicht. Wird in einem Betrieb auch nur ein Tier krank, wird vorsorglich der gesamte Bestand getötet.
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