Auch die AfD im rheinland-pfälzischen Landtag hat sich schockiert gezeigt; "Eine solche Tat, bei der die Einsatz- und Sicherheitskräfte mit Schusswaffen angegriffen werden und deren Tod beabsichtigt oder billigend in Kauf genommen wird, stellt auch gleichzeitig einen Angriff auf uns alle und unseren Rechtsstaat dar", teilte der 1. stellvertretende Fraktionschef Jan Bollinger mit. Die Fraktion sprach den Familien, Freunden und Kollegen der Getöteten ihre Anteilnahme aus.
Landespolizei steht unter Schock
Auch die Polizei Rheinland-Pfalz zeigt ihre Trauer mit den getöteten Polizist*innen: "In Gedenken an unsere Kollegin und unseren Kollegen, die in der Nacht zum Montag im Landkreis Kusel durch Schüsse tödlich verletzt wurden. Wir sind zutiefst geschockt und trauern mit der Familie und allen Angehörigen", heißt es auf der Facebook-Seite.
Die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz waren laut der Beauftragten für die Landespolizei Barbara Schleicher-Rothmund ein "Angriff auf den Staat als Ganzes". Sie sei fassungslos, sprachlos und auch wütend. "Dass zwei junge Menschen, die ihren Dienst für die Sicherheit von uns allen verrichtet haben, getötet wurden, macht mich unfassbar traurig."
Bundesinnenministerin Faeser: "Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung"
Mit großer Bestürzung hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser reagiert. "Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren", sagte die SPD-Politikerin am Montag. "Meine Gedanken sind bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer. Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen."
Auch die ehemalige Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) äußerte sich zutiefst entsetzt. "Die Tat schockiert. Zwei Polizisten sind erschossen worden, die ihre Arbeit machten. Zwei Beamte, die für unsere Sicherheit da waren, die nun selbst Opfer unfassbarer Gewalt geworden sind." Auch sie sprach Angehörigen und Kolleg*innen ihre Anteilnahme aus.
Anteilnahme auch aus der Bundespolitik
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angehörigen der beiden in der Pfalz erschossenen Polizisten sein Beileid ausgesprochen. Was in Kusel passiert sei, bedrücke ihn sehr, schrieb Scholz am Montagabend auf Twitter. "Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der beiden jungen Opfer." Er denke auch an die vielen Polizistinnen und Polizisten, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um Bürger zu schützen. "Wir müssen die Hintergründe der Tat schnell aufklären", schrieb Scholz weiter.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sprach den Familien und den Kolleg*innen der Getöteten sein Beileid und sein Mitgefühl aus. Er wolle dies mit einem Wort des Dankes an die Polizei verbinden, sagte Merz: "Sie tun jeden Tag für unser Land, für diese Gesellschaft, für die Menschen in Deutschland Ihren Dienst. Und wie wir in solchen Augenblicken feststellen müssen, ist dieser Dienst nicht ohne Gefahr. Herzlichen Dank dafür, dass Sie auch an einem so schweren Tag wie heute Ihre Arbeit tun."
Der designierte Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat die gewaltsame Tat als "extrem bedrückend" bezeichnet. Polizisten leisteten ihren Dienst für das Allgemeinwohl und arbeiteten gerade in der Pandemie "Millionen Stunden und Überstunden", sagte Nouripour. "Wenn sie bei Verkehrskontrollen so unter Lebensgefahr sind, ist das eine ganz, ganz schwierige Angelegenheit, und wir werden hoffentlich sehr schnell Erkenntnisse haben." Den Hinterbliebenen drückten er und die designierte Co-Parteichefin Ricarda Lang ihr Mitgefühl aus. "Ich glaube, wir sind alle bei ihnen und wissen, dass ihr Verlust unser aller Verlust ist", so Nouripour.
Trauerflor auch in anderen Bundesländern
Auch der hessische Landtag hat den beiden Opfern gedacht. Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) sprach am Dienstag im Parlament in Wiesbaden von feigen Morden. Das kaltblütige und heimtückische Verbrechen mache fassungslos.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) twitterte: "Wir trauern um die Polizistin und den Polizisten in Rheinland-Pfalz, die feige im Dienst ermordet wurden!" Innenminister Georg Maier (SPD) sprach auf Twitter von einer "hinterhältigen Tat", die fassungslos mache. "Wir alle hoffen auf einen schnellen Fahndungserfolg", twitterte Maier. Ähnlich äußerte sich die Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Sie dankte zudem allen Polizisten, die täglich mit vollem Einsatz ihren Dienst tun.
In Mecklenburg-Vorpommern ordnete Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) Trauerflor bei Polizist*innen an. Den Angaben zufolge werden sich sowohl Streifenwagen und Streifenboote der Landespolizei wie auch die Social-Media-Kanäle von Polizei und Ministerium beteiligen. Auch in Nordrhein-Westfalen tragen die Polizeifahrzeuge Trauerflor. Sowohl NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) als auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigten sich "erschüttert" und sprachen ihr Beileid aus.
Auch in Oberfranken ist die Anteilnahme an den zwei getöteten Polizisten groß. Die Freiwillige Feuerwehr Lichtenfels erinnert mit ihrer Botschaft an eine Sache, die ihr besonders wichtig ist: "In der Uniform stecken Väter, Mütter, Kinder, Geschwister, Freund*innen - MENSCHEN!"
Redaktion mit dpa